Gera. Der Autor Rainer Bartossek veröffentlicht Anekdoten, Geschichten, Gedichte und Zeichnungen erstmals in einem Buch

Den meisten Geraern dürfte Rainer Bartossek als Zeichner oder Autor von Fettnäppchen-Kabarettprogrammen bekannt sein. Nun können sie den früheren Kunsterziehungs- und Deutschlehrer sowie Kulturdezernenten der Stadt auch als Autor kennenlernen: In diesen Tagen erscheint sein erstes Buch. Unter dem Titel „Mit spitzer Feder durch die Zeit“ hat der 67-Jährige darin Gedichte, Gedanken, Anekdoten und Zeichnungen gesammelt.

Inspiriert für dieses Buch hat ihn Frank Rüdiger, in dessen Verlag Edition Spörlstein das Debüt in diesen Tagen erscheint. „Wir kennen uns seit ewigen Zeiten und in dieser Stadt läuft man sich ab und zu über den Weg. Rainer erzählte oft Geschichten und Anekdoten. Irgendwann sagte ich, schreib das doch mal auf“, sagte Frank Rüdiger über die Entstehungsgeschichte.

Vergnügliches und viel Regionales

Rainer Bartossek musste nicht lange überlegen, hatte zudem schon einige Bücher von Frank Rüdiger wie „Wussten Sie schon...? Unbekanntes und Bemerkenswertes aus und über Gera“ illustriert: „Eigentlich ist es schade darum, wenn die Geschichten verschwinden. Irgendwann ärgert man sich, dass man sie nicht aufgeschrieben hat.“

Seit seiner Studentenzeit schreibt Rainer Bartossek Geschichten, Anekdoten, Gedichte, fertigt Skizzen und hebt sie auf. Das sei nun eine gute Gelegenheit gewesen, dies alles einmal aufzuarbeiten. „Außer ein paar Gedichte ist jedoch nichts so geblieben, wie ich es einst aufgeschrieben habe“, verrät der Geraer. Peu à peu hat er seine Sammlung für das Büchlein aufbereitet, nach Interessantheit abgeklopft, nach literarischen Gesichtspunkten geändert.

Der Leser findet Vergnügliches, Besinnliches, teils Ironisches und Hintergründiges, auf jeden Fall stets Unterhaltsames und auch Regionales. So hat er beispielsweise in seiner sehr persönlichen Hochzeitsanekdote die Begegnung mit der „Stadtpfeiferin“ als ein Gersches Original festgehalten. Wer wissen möchte, wie die Tour de France nach Gera kam, sollte zu ebendieser Geschichte blättern. Auch für Redner hat Rainer Bartossek Tipps parat: „Man hielt mich immer für den Erfinder der Geraer Kurzrede, weil ich stets mit den Zuhörern Mitleid habe und versuche, mich kurz zu fassen“, kommentiert er schmunzelnd dieses Kapitel. Natürlich fehlen naturgemäß auch Lehrersprüche und Altersweisheiten nicht.

Eingang als Lyrik finden die tägliche Bilderflut und der eifrige Youtuber. Seine Trauer um den Goldenen Spatz in Gera hat Rainer Bartossek als Märchen mit großem Wiedererkennungswert verarbeitet und in einer Text-Hommage erinnert er sich an den großen Geraer Zeichner Eberhard Dietzsch.

Ergänzt werden viele der Texte und hauptsächlich Gedichte mit wunderbaren Skizzen, teils extra für das Büchlein angefertigt. Verleger Frank Rüdiger nennt Rainer Bartosseks Sammlung ein „Kaleidoskop“. Ähnlich einem Schul-Lesebuch möchte der Autor sein Debüt verstanden wissen, wobei ihm auch da sofort eine Geschichte dazu einfällt: „Wenn es früher die neuen Bücher in der Schule gab, legte ich wie die meisten das Mathebuch gleich zur Seite. Aber ins Lesebuch habe ich gern reingeschaut, fand spannende Geschichten, Gedichte und viele Bilder“, erinnert sich Rainer Bartossek und der Schalk blitzt wieder in seinen Augen auf.

Weil der „Computer sein Feind“ sei, habe Ehefrau Gabi das Handschriftliche eingegeben. „Somit war sie auch meine erste Kritikerin“, so Bartossek. Sollte das Erstlingswerk viele Lesefreunde finden, ist der Geraer für eine Fortsetzung nicht abgeneigt. Schließlich schlummern in Rainer Bartosseks Schubladen noch viele weitere Anekdoten.

„Mit spitzer Feder durch die Zeit“ hat am 25. Oktober, um 20 Uhr, im Geraer „Fettnäppchen“ seine Buchpremiere. Eintritt frei, jedoch ist eine Anmeldung erbeten. Eine weitere Gelegenheit, die Lektüre kennenzulernen, gibt es am 30. Oktober, um 17 Uhr, in der Geraer Bibliothek. Am 27. Oktober liest Rainer Bartossek dann ab 10 Uhr im Café „Zierde“ in Zwötzen zum Sonntagsfrühstück.

Buchpremiere: 25. Oktober, 20 Uhr, Fettnapp Gera, Eintritt frei, Anmeldung wünscht