Gera. Der Zahnarzt Rainer Kokott bildet für den Eigenbedarf aus und ringt um den Erhalt der Geraer Berufschulklasse

Es ist wie ein kleiner Mikrokosmos, der gut organisiert werden will, sagt Rainer Kokott über seine Praxis. Zu ihr gehören derzeit sieben Mitarbeiterinnen und eine Auszubildende.

Der promovierte Zahnarzt stammt aus Eisenach, studierte in Jena und kam über die Lenkung, wie er sagt, 1987 in die Fachpoliklinik in der Friedrich-Engels-Straße. 1991 ließ er sich mit der eigenen Praxis nieder. Strengere Hygieneanforderungen, mehr Bürokratie, die neue Telematik-Infrastruktur und das Qualitätsmanagement zählt er als Beispiele aus der Fülle an Herausforderungen der letzten Jahre auf. „Das braucht qualifiziertes Praxispersonal. Nur im Team sind die Aufgaben zu bewältigen“, meint der 57-Jährige. Von seinen Mitarbeitern erwarte er fachliches Wissen und empathisches Empfinden für die Patienten, Talent im Koordinieren und Teamfähigkeit.

Das versuche er seinen Auszubildenden von der ersten Stunde an zu vermitteln. „Sie profitieren beim Lernen von den Mitarbeitern und sollten ihnen auch etwas zurückgeben“, meint er. Sieben Auszubildende hat er nacheinander zum Abschluss geführt. Heute sei noch eine von ihnen im Team. Andere sind nach Aschaffenburg, Wiesbaden oder Hamburg gezogen. „Und manchmal passt es einfach nicht. Da fehlen das Schulische oder die charakterlichen Voraussetzungen“, erklärt er.

Dass in Gera als einer von fünf Thüringer Berufsschulen zahnmedizinische Fachangestellte weiter ausgebildet werden, darum kämpfe er jedes Jahr neu. Kokott ist Kreisstellenvorsitzender und Vorsitzender der Kammerversammlung der Landeszahnärztekammer Thüringen. Dass der Bedarf da ist, belegt er so: 74 niedergelassene und 16 angestellte Zahnärzte gibt es in Gera. Hinzu kommen ein Amtszahnarzt, eine Oberstabsärztin bei der Bundeswehr und zwölf Ärzte in der Ausbildung.

Bis jetzt haben sich 14 Auszubildende für die neue Klasse in der Geraer Berufsschule für Gesundheit, Soziales und Sozialpädagogik angemeldet. Noch 17 bei der Kammer gemeldete Ausbildungsplätze seien frei.