Gera. Die Industriesauger sollen bei Bedarf im gesamten Stadtgebiet Geras zum Einsatz kommen können.

Nach dem Insektengift aus der Luft wird in Gera-Liebschwitz nun die Bodenoffensive gegen einen neuerlichen Schwammspinner-Massenbefall vorbereitet. Dazu wurden gestern drei Industriestaubsauger bei der Freiwilligen Feuerwehr Gera-Liebschwitz stationiert, die die Stadt nach der Raupenplage 2019 angeschafft hat. Rund 10.000 Euro ließ sich die Stadt dies kosten, sagte Geras OB Julian Vonarb (parteilos) bei der Übergabe.

Die Sauger, die schon seit Jahren andernorts im Kampf gegen Eichenprozessionsspinner eingesetzt würden, stehen zwar im zuletzt am schwersten betroffenen Ortsteil, sollen aber in allen raupengeplagten Stadtgebieten zum Einsatz kommen. „Derzeit bekommen wir am Tag zwei bis fünf Anrufe zu Raupen aus der ganzen Stadt“, sagt Umweltamtsleiter Konrad Nickschick, meistens seien es keine Schwammspinner und zum Glück bis zuletzt noch überhaupt keine Eichenprozessionsspinner gewesen.

Zum Einsatz kommen die Sauger zum einen durch eigene Feststellungen der Stadt bei regelmäßigen Lagekontrollen, zum anderen „auf Zuruf“ aus dem Ortsteil. Neben Stadtmitarbeitern werden Mitarbeiter der Otegau und Aktive der Liebschwitzer Feuerwehr mit den „Raup-Saugern“ unterwegs sein. Der Liebschwitzer Wehrführer Andreas Lippold erklärt, dass sich die Feuerwehr auch hier ehrenamtlich für ihren Ortsteil einsetzt, nicht zuletzt, weil auch Mitglieder im vorigen Jahr betroffen gewesen seien.

Hauptsächlich auf öffentlichen Flächen und Straßen, aber auch bei besonders stark betroffenen Anliegern würde gesaugt, sagte Konrad Nickschick. Zusätzlich nannte Oberbürgermeister Vonarb Sonderstraßenreinigungen je nach Bedarf. Die beseitigten Raupen würden im Sinne der Schädlingsbekämpfung fachgerecht behandelt und entsorgt, hieß es.

Vor Ort konnte am Mittwoch auch Forstamtsleiter Karsten Schröder über erste Ergebnisse der Begiftung aus der Luft berichten. Man sei zufrieden, könne aber auch nichts machen, wenn man es nicht wäre. Laborversuche mit behandelten Ästen aus Liebschwitz hätten aber gezeigt, dass rund 90 Prozent der Raupen, die davon fraßen, gestorben sind. Wie gesagt, im Labor, wo es zum Beispiel keine Eisheiligen gab. Um Pfingsten, sagt Schröder, könnte man unter Umständen ein Ergebnis am Wald beobachten, wie es andernorts schon bei ähnlicher Behandlung zu sehen war: Der behandelte Wald grünt, der unbehandelte 25-Meter-Schutzstreifen nicht.

Kontakt und Infos

Bürgertelefon Umweltamt: 0365/ 838 42 00 (Montag bis Freitag, 9 bis 17 Uhr)

Bürgertelefon Feuerwehr Liebschwitz: 0173/ 3 68 33 38 (Samstag, Sonntag, 10 bis 12 Uhr)

Ehrenamtszentrale (für weitere freiwillige Helfer im Kampf gegen die Schwammspinner): 0365/ 838 30 24 oder E-Mail: ehrenamtszentrale@gera.de

Tipps zur Selbsthilfe: www.gera.de