Gera/Erfurt. Vier Geraer Pädagogen mit dem GutsMuths-Lehrerpreis geehrt.

Alle fünf Jahre vergeben der Thüringer Landessportbund und das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Freistaats den GutsMuths-Lehrerpreis an Sportlehrer, die sich auch nach dem offiziellen Unterrichtsschluss ehrenamtlich für den Sport einsetzen.

Gewürdigt werden soll der immense Einsatz, mit dem die Pädagogen auch außerschulisch Verantwortung übernehmen. Unter den 43 Ausgezeichneten waren auch vier Geraer Sportlehrer. Als Schulsportkoordinator seit 2009 hat der inzwischen 64-jährige Reinhard Thiel viel bewegt. Ein Jahr vor dem verdienten Ruhestand sieht er die Ehrung auch als Würdigung seines Lebenswerks.

Triathlon-Format für Schüler

„Ich habe im Staatlichen Schulamt diverse regionale Umstrukturierungen mitgemacht“, so der für ganz Ostthüringen verantwortliche Koordinator, der auch noch zwei Tage in der Woche am Zabelgymnasium Sport und Geografie unterrichtet. Skilager, das Kurssystem Gesundheit & Fitness, die Kletterwand in Kooperation mit dem Alpenverein, der Sportförderunterricht, der derzeit wegen des Personalmangels unter den Lehrern eingestellt ist, „Safer Skating“ gegen Ende der 1990er-Jahre - für all diese Dinge hat sich Reinhard Thiel an seiner Schule stark gemacht. Bei „Laufen mit Herz“, das in diesem Jahr seine 18. Auflage erlebt, ist er von Anfang an mit dabei. Mit dem „Swim&Run“ hat er gemeinsam mit dem TSV 1880 Zwötzen ein Triathlon-Format für Schüler geschaffen. Das Heike-Drechsler-Sportfest und das Drei-Stunden-Schwimmen hat der 64-Jährige als Schulsportkoordinator verantwortlich fortgeführt. An seine Brust heftet er sich auch den Teilnehmerrekord beim jüngsten Herbstcross der Geraer Schulen. Nicht vergessen wird Reinhard Thiel den Einmarsch ins Berliner Olympiastadion beim Bundesfinale „Jugend trainiert für Olympia“, dem er als stellvertretender Delegationsleiter Thüringens beiwohnen durfte. „Das war schon ein bewegender Moment, als die einstige Schwimm-Olympiasiegerin Britta Steffen im vollen Stadion das Feuer entzündete“, so der Sportlehrer, der zuletzt auf eine Verjüngung in den Organisationsteams Wert legte, um die Qualität der Veranstaltungen auch in Zukunft absichern zu können.

Der Handball-Macher

Ebenfalls geehrt wurde Rolf Häseler. Für den 66-Jährigen schloss sich mit der Ehrung ein Kreis. „Vor 20 Jahren habe ich sie schon einmal erhalten, war bei der ersten Runde mit dabei“, so der Geraer Handball-Macher, der neben seiner Sportlehrertätigkeit an der Integrierten Gesamtschule in Lusan auch 40 Jahre viel im Handballsport der Stadt bewirkt hat. „Ich habe mich gefreut, dass man an mich gedacht hat. Schließlich bin ich schon drei Jahre im Ruhestand“, so Ralf Häseler, der auch als Rentner noch als Abteilungsleiter Handball beim Post SV Gera fungiert.

Badminton verschrieben

Jüngster im Quartett ist Karsten Besser. Der 35-Jährige ist mittlerweile Sportlehrer am Liebegymnasium, nachdem er zuvor auch in der Christlichen Schule aktiv war. „Ich war einer der jüngsten überhaupt, die ausgezeichnet wurden. Das macht mich stolz. Es war eine tolle Veranstaltung im Erfurter Augustinerkloster, angemessen und aufwendig. Ich habe mit meiner Frau einen schönen Abend verlebt“, so Karsten Besser, der sich in seiner Freizeit dem Badminton verschrieben hat. Als stellvertretender Vereinsvorsitzender bei OTG 1902 Gera, Abteilungsleiter Badminton im Verein und Lehrwart des Thüringer Badmintonverbands erfüllt er zahlreiche ehrenamtliche Aufgaben und war in den letzten Jahren maßgeblich dafür verantwortlich, dass gleich fünf Deutsche Meisterschaften des Nachwuchses in Gera ausgetragen wurden.

Vierter im Bunde der mit dem GutsMuths-Lehrerpreis ausgezeichneten Geraer Sportpädagogen war Dirk Stüllein. Der Sportlehrer an der Lusaner Regelschule 4 ist zugleich Nachwuchsleiter beim Geraer Volleyballclub und dort auch seit vielen Jahren als Übungsleiter tätig. „Die Wertschätzung für meine ehrenamtliche Arbeit freut mich. Schließlich wird diese Auszeichnung nur alle fünf Jahre vergeben“, zeigte sich der Volleyball-Funktionär gerührt.