Gera. Nach einem Einbruchsdiebstahl beim Geraer E-Sports-Verein Montagnacht stellte die Polizei zwei von drei mutmaßlichen Tätern samt Teilen der Beute.

Fassungslosigkeit, Verärgerung und ein Gefühl der Unsicherheit – in dieser Gemütslage starteten Frank Nehring und Moritz Kaul in diese Woche. Die begann zeitig für die beiden Spitzen des Geraer E-Sports-Vereins „Zero Seven“, bereits gegen 2 Uhr Montagnacht, als sie einen Anruf der Kripo erhielten. Unbekannte waren in die Räume des jungen Vereins in der Beethovenstraße eingebrochen und hatten vier hochwertige Spiele-PCs gestohlen.

„Nachbarn haben sie dabei beobachtet und die Polizei gerufen“, sagt Vereinschef Nehring, der selbst noch am Sonntag bis 17.30 Uhr in den Räumen arbeitete. Vor Ort bestätigte sich das Geschilderte. Ein gezieltes Loch in der Scheibe, durch welches das Fenster von innen geöffnet wurde, Scherben im ganzen Raum und abgestöpselte Hardware, wo sonst die Gaming-Rechner standen. „Das sind die Computer, mit denen wir auch im Wettkampfbetrieb sind“, sagt Moritz Kaul und Frank Nehring ergänzt: „Sie sind etwa ein Dreiviertel Jahr alt, von Bluechip direkt für uns eingerichtet.“ Den Wert der vier PCs schätzt er auf zusammen etwa 8000 Euro. „Es sieht aus als war das zielgerichtet, in anderen Räumen war niemand“, sagt Nehring.

Dank an aufmerksame Anwohner

Vier hochwertige Computer wurden gestohlen.
Vier hochwertige Computer wurden gestohlen. © Peter Michaelis

Der Lichtblick: Es ist den aufmerksamen Anwohnern zu verdanken, dass erstens nicht mehr gestohlen wurde und zweitens die Polizei zwei der drei mutmaßlichen Täter fassen konnte. „Die Nachbarn hatten uns gemeldet, das drei Personen in die Räume eingebrochen sind und dann zu Fuß und in einem Auto flüchteten“, sagte Polizeisprecherin Katja Ridder auf unsere Nachfrage. Speziell die Hinweise zum Fluchtfahrzeug, einem Nissan, erwiesen sich dabei offenbar als so gut, dass dieses später in Scheuben­grobsdorf gesichtet und nach kurzer Verfolgungsfahrt angehalten werden konnte. Zwei junge Männer im Alter von 20 und 21 Jahren, deutsch, wie Ridder betont, wurden vorläufig festgenommen, das Fahrzeug sichergestellt. Im Auto wurde diverses Beutegut gefunden, dass offensichtlich dem E-Sports-Verein zuzurechnen sei. Außerdem sind in dem Nissan nach Polizeiangaben „Rauschgift-Utensilien“ gefunden worden. Der dritte Täter allerdings war bis Montagmittag noch nicht gefasst.

Polizei sucht weitere Zeugen

„Unsere Nachbarn haben hier sicher Schlimmeres und größeren Schaden für den Verein verhindert und dafür möchte ich mich im Namen des Vereins herzlich bedanken“, sagt Frank Nehring. Sicher spiele bei hochwertiger Technik die Frage der Sicherheit immer eine Rolle. Doch bislang, auch weil rund um das Gebäude Menschen wohnen, bestand kein wirklicher Anlass, sich Sorgen zu machen. Insofern habe ein solcher Einbruch neben dem finanziellen Schaden auch eine psychologische Komponente, die Unsicherheit. Jetzt aber gibt es vor allem erste einmal Rennerei. Nach einer Notreparatur des Fenster wurde am Montag noch der Glaser erwartet. Versicherung, Vermieter, Polizei, all das verdrängt zumindest zeitweilig den eigentlichen Vereinszweck. „Das Dramatische für uns ist, dass wir zurückgeworfen werden bei unserem Projekt, ein digitales Kompetenzzentrum in unseren Räumen aufzubauen“, sagt Nehring. Denn der im vergangenen Jahr gegründete Verein will nicht nur Anlaufpunkt für Computerspieler sein, sondern auch Medienkompetenz vermitteln und Aufklärung leisten, sowohl bei Kindern und Jugendlichen als auch bei deren Eltern.

Die Kriminalpolizei ermittelt unterdessen auf Hochtouren und sucht weitere Zeugen zur Tat und dem dritten Täter, Telefon: 0365 / 82 34 14 65.

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