Gera. Azubi des Monats Nils Sroka ist glücklich über seine Wahl für die Ausbildung Maschinen- und Anlagenführer, Bereich Textiltechnik

„Wenn mir kurz vor meinem Schulabschluss jemand gesagt hätte, dass ich in der Textilindustrie lernen würde, hätte ich ihm das nicht abgekauft“, meint Nils Sroka schmunzelnd. Er habe auch nie einen Traumberuf im Kopf gehabt, gesteht er. „Zumindest aber wusste ich, was ich nicht machen wollte, wie nach der 10. Klasse weiter zur Schule gehen.“ Wobei dies bei einem Notendurchschnitt von 2,1 für den Reuster durchaus drin gewesen wäre. Häufig sei er damals am imposanten Gebäude der Getzner Textil Weberei vorbeigefahren, habe vom Unternehmen gehört und gelesen. „Auf gut Glück bewarb ich mich und es hat geklappt“, erinnert sich Nils Sroka.

Ein knappes Jahr später strahlt der 17-Jährige, wenn er über seine Ausbildung als Maschinen- und Anlagenführer im Bereich Textiltechnik erzählt. Er begeistert sich vor allem für die Hightech-Produktion der textilen Ware. „Die Schnelligkeit der Maschinen, die hochkomplexen Prozesse sind für einen Laien gar nicht greifbar. Je mehr man jedoch dahinter blickt, umso faszinierender erscheinen sie“, so Nils Sroka.

Peu à peu hat der junge Mann im ersten Lehrjahr die Abteilungen des Unternehmens durchlaufen: In der Rohwarenschau lernte er, wie die fertige Ware auf Fehler kontrolliert wird. In der Vorbereitung erlebte Nils, welche Arbeiten für die Produktion notwendig sind. Im Hochstoß konnte er verfolgen, wie der produzierte Stoff auf Paletten versandfertig geschichtet wird. Das theoretische Fachwissen über Garnherstellung und die textiler Flächen aller Art holt er sich im Berufsschulzentrum Altenburg.

Nicht nur die Ausbildungsinhalte gefallen dem Reuster. Er fühlt sich auch in seinem Unternehmen gut aufgehoben. „Die Zusammenarbeit der Mitarbeiter funktioniert und harmoniert prima und für Azubis hat man stets ein offenes Ohr.“ Die Weberei ist klar Nils Srokas Favorit nach der Ausbildung. „Zu 99 Prozent sind wir dort auch eingeplant“, erzählt er und von seinem Plan, gleich ein drittes Ausbildungsjahr – das für den Produktionsmechaniker Textil – anzuschließen. „Somit absolviere ich in drei Jahren zwei Ausbildungsberufe.“ Perspektivisch liebäugelt Nils Sroka schon mit der Meisterausbildung. „Es gibt hier gute Möglichkeiten und die Firma fördert dies“, weiß der Azubi. Jetzt, am Ende des ersten Lehrjahres angelangt, ist Nils Sroka schon in der Lage, wie Fachkräfte zwölf Webmaschinen allein zu betreuen. „Anfangs war das natürlich Stress. Acht Stunden überwachen und kontrollieren bedeutet laufen, laufen, laufen, um alles im Griff zu haben. Irgendwann aber spielt sich vieles ein, man wird sicherer und schneller“, berichtet er. Sobald er ausgelernt hat, wird er im Vier-Schichtsystem arbeiten. „Das war mir von Anfang an klar und ich kenne das auch von zu Hause. Meine Oma war, meine Mutti ist Krankenschwester“, sieht der junge Mann, der in seiner Freizeit gern Sport treibt und Moped fährt, das gelassen. Ebenso unangenehme Dinge wie Staub, Vibration und Maschinenlärm. „Man gewöhnt sich dran. Und für den Lärm stellt die Firma individuell maßgefertigten Gehörschutz bereit“, erzählt Nils Sroka. „Alles richtig gemacht“, sagt er glücklich und freut sich nicht zuletzt über die Übernahmegarantie.