Die Empörung war groß im vorigen Sommer. Die 12. Liebhaberpflanzenbörse war abgesagt worden, weil noch 2018 bauliche Veränderungen im Botanischen Garten Gera stattfinden sollten, die dem eigentlichen Stiftungszweck entsprechen.

Das war letztlich ein Vorwand. Die späte Ausladung damals war eine Absage an alle folgenden Pflanzenbörsen mit der unterschwelligen Behauptung, die Veranstaltung würde dem Zweck des Gartens widersprechen. Doch was gibt es Schöneres als genau in dieser grünen Geraer Oase, Pflanzenfreunde beim Fachsimpeln zu erleben und sie Schätze austauschen zu lassen. In dem Moment ist der Garten weit mehr als der gescholtene Handelsplatz. Er bietet den Rahmen für den Wissensaustausch und mit seiner Bepflanzung Anregungen für Liebhaber. Und noch eines ist nicht unwesentlich. Menschen, die Pflanzen mögen, sind potenzielle Freunde des Botanischen Gartens. Dass sie es werden, da braucht es nicht viel. Dass ausgerechnet sie sich rücksichtslos verhalten und Beete zertrampeln, ist unwahrscheinlich. Die Geraer Fuchsienzüchterin Helga Kranewitz ist der Börse verloren gegangen. Für sie und den Garten eingenommen werden konnte Geras Baudezernentin Claudia Baumgartner, die dem Förderverein angehört. Für Sonntag hat sie sich für einen Kassendienst einteilen lassen.

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