Scheubengrobsdorf. Thüringenliga-Aufsteiger SpG TSV Westvororte unterliegt dem 1. SC 1911 Heiligenstadt in der Nachspielzeit 1:2 (1:0).

Viel mehr drin war für die SpG TSV Gera-Westvororte zum Saisonauftakt gegen die erfahrenen Heiligenstädter. Die Eichsfelder gewannen in Scheubengrobsdorf vor 129 Zuschauern in der Nachspielzeit mit 2:1, wobei der Auswärtsdreier ein äußerst schmeichelhafter war.

„Wir haben heute viel Lehrgeld gezahlt. Wir müssen schnell lernen, dass wir jetzt in Thüringens höchster Spielklasse angekommen sind. Da wird jeder Fehler eiskalt bestraft. Nach dem Wechsel haben wir etwas nachgelassen, konnten die gute Leistung der ersten 45 Minuten nicht wiederholen. Die Niederlage wirft uns aber nicht um“, so Gastgeber-Trainer Mike Baumann.

Westvororte schickte eine sehr junge Mannschaft auf den Platz. Auf der Torwart-Position hatte sich der Coach für Youngster Diaby entschieden. Die Hausherren begannen mutig. Gerolds Schuss aus zwölf Metern strich noch übers Gebälk (6.). Torchancen blieben zunächst rar. Beide Mannschaften waren erst einmal auf Ballbesitz aus. Während ein Rehnelt-Schuss aus 18 Metern für SC-Torwart Sternadel keine Gefahr darstellte (21.), deuteten die Heiligenstädter bei einem Konter über Peric ihre Stärken im Umkehrspiel an (23.). Mehr Spielanteile hatte aber Westvororte.

Nach einer Richter-Eingabe traute sich Gerold im Zentrum nicht, direkt abzuschließen, wurde so noch geblockt (29.). Die folgende Ecke schien schon bereinigt, doch ließ Gäste-Schlussmann Sternadel im Luftduell mit Eichberger den Ball fallen. Der neue Kapitän der Scheubengrobsdorfer reagierte am schnellsten und traf aus spitzem Winkel zum umjubelten 1:0 (30.). Bei einem Ludwig-Freistoß aus spitzem Winkel war gar ein zweiter Treffer möglich, allerdings klärte Sternadel diesmal energischer (39.). Auch Heiligenstadt tat jetzt mehr für die Offensive. Kopfbälle von Lerch (32.) und Heinevetter (42.) brachten nichts ein. Auch aus einem indirekten Freistoß im Strafraum nach einem unerlaubten Rückpass konnte der Gast kein Kapital schlagen (45.).

In der Halbzeitpause setzte der Regen ein. Der nasse Untergrund erschwerte nun das Zusammenspiel. Einen aufsetzenden 30 m-Freistoß von Ludwig lenkte Keeper Sternadel mit Mühe zur Ecke (50.). Nach einer guten Stunde glich Heiligenstadt aus dem Nichts aus. Einen Freistoß von der Mittellinie ließ SG-Keeper Diaby ohne Not aus den Händen gleiten. Heinevetter hatte den Braten gerochen und staubte zum 1:1 ab (63.). Den Schock musste Westvororte erst einmal verdauen. Bei Henkels Abschluss mit der Innenseite war Diaby dann auf dem Posten (68.). Die Einwechslungen von Klammt und Schneider sorgten nochmals für neuen Schwung im Spiel der Baumann-Elf. Nach Eichbergers Pass hob Schneider den Ball um einen halben Meter am langen Pfosten vorbei (83.). Der Kopfball des Jokers verfehlte ebenso knapp sein Ziel (87.). Bereits in der Schlussminute flankte Eichberger auf den völlig freien Gerold, dessen Kopfball allerdings zu hoch angesetzt war (90.+1). Im Gegenzug schlugen die Gäste eiskalt zu. Einen Abpraller hämmerte Heinevetter an den Innenpfosten, von wo der Ball seinen Weg ins Netz fand - 1:2 (90.+1). Lange Gesichter danach bei den Hausherren, die eine Partie abgaben, die eigentlich nicht zu verlieren war.