Gera. Der städtische Zuschuss von aktuell 4,5 Millionen Euro soll ab 2022 wachsen. Auch um höhere Tarife zahlen zu können.

Einstimmig hat der Geraer Stadtrat beschlossen, dass die Theater Altenburg Gera gGmbH ab dem Jahr 2022 einen um ein Prozent erhöhten Finanzierungszuschuss erhält. Vorher hatte das auch schon der Kreistag des Landkreises Altenburger Land bestätigt, der wie die Stadt Altenburg zu den drei Theater-Gesellschaftern gehört. 2020 schießt Gera 4,448 Millionen Euro zu.

Bei dieser Zuschusserhöhung handelt es sich um eine Ergänzung des Vertrages vom Juli 2016 über die Theaterfinanzierung für die Jahre 2017 bis 2024. Nötig geworden war sie, weil unter anderem eine Annäherung an den Flächentarif verhandelt werden soll. „Das passt in unseren Haushalt“, hatte Finanzdezernent Kurt Dannenberg (CDU) den Stadträten erklärt. „Wir sind in einer außergewöhnlichen Situation. Sonst haben wir immer gebremst“, erklärte er.

Reinhard Etzrodt (AfD) bezeichnete die Steigerung als „ziemlich eng gestrickt“ und erinnerte, dass das Theater zu fast 90 Prozent von Zuschüssen lebt und nur rund zehn Prozent selbst erwirtschaftet. „Wir schätzen die Exzellenz des Theaters. Das Land hätte auch mehr in Aussicht gestellt“, meinte Andreas Kinder (CDU). „Was der Freistaat gibt, erwartet er auch von den Gesellschaftern“, erklärte Oberbürgermeister Julian Vonarb (parteilos), der aktuell der Aufsichtsratsvorsitzende ist. Rund 300 Mitarbeiter aus 28 Ländern beschäftigt das Theater. Als „hervorragendes Aushängeschild für die Stadt und die Region“ sieht es auch Heiner Fritzsche (SPD). „Aber wir gehen weiter als es sich die Stadt leisten kann. Beim Verkehrsbetrieb treten wir auf die Bremse, obwohl der Kostendeckungsgrad dort höher ist“, gab er zu verstehen und forderte vom Theater, die eigenen Erlöse zu steigern.