Gera. Auf der Mauer unterhalb des Campus Rutheneum in Gera prangen gesprühte Buchstaben

Kurz vor Weihnachten verewigten sich Sprayer mit weißer, grüner und schwarzer Farbe an der Mauer unterhalb des im Bau befindlichen Campus Rutheneum. Mit dem Anblick an der eben erst verblendeten Mauer müssen die Geraer noch einige Monate leben.

Die Polizei hatte am 28. Dezember 2020 berichtet, dass sich zwischen dem 23.und 24. Dezember Unbekannte Zutritt zum Gelände verschafft und das Graffiti aufgetragen hatten. Gleichzeitig startete eine Zeugensuche. „Die Ermittlungen laufen noch“, sagte diese Woche eine Polizeisprecherin.

Wie hoch der Schaden ist, dazu könne die Stadtverwaltung Gera noch nichts sagen, erklärte sie auf Anfrage unserer Redaktion. Erst wenn das geeignete Verfahren zur Beseitigung dieser Graffitis festgelegt sei, könne man die Kosten benennen. Daran werde derzeit gearbeitet. „Die Beseitigung werden wir jedoch bis kurz vor Eröffnung zurückstellen“, heißt es. Mit dem neuen Schuljahr im September 2021 soll der Campus mit dem sanierten Reußischen Regierungsgebäude, dem benachbarten Neubau und neu gestalteten Außenanlagen bezogen werden.

Bei der besprühten Wand handele es sich um eine Neuinterpretation der historischen Stadtmauer unter Beachtung des Denkmalschutzes und in Anlehnung an den Bestand. Sie ist mit einer Verblendung aus Muschelkalk versehen.
Eine als Graffitischutz wirksame Beschichtung, die die Oberflächen, insbesondere hier auch die Fugen, dicht verschließt und so ein Eindringen von Farbe in das Material vollständig verhindert, sei nicht vorgesehen. Sie sei teuer, technisch auf diesen Materialien nicht erfolgreich und beeinflusse zudem das Erscheinungsbild erheblich.