Gera. Gesundheit, Wohnen, Reisen, Finanzen: Nach längerer Zeit fand in der Geraer Sparkasse wieder eine Seniorenmesse statt.

Mit der Seniorenmesse hat die Sparkasse Gera-Greiz nach einigen Jahren ein Format wiederbelebt, das gerade älteren Bürgern nicht nur in finanziellen Fragen Anlaufpunkt sein soll. Von Gesundheit über das Reisen und den Nahverkehr bis zum Wohnen sollte die Messe am Dienstagnachmittag die Besucher in möglichst vielen Bereich ihres Lebens abholen. Zwar blieb der Besuch angesichts der Größe der Zielgruppe überschaubar. Doch begrüßte die Geraer Seniorenbeauftragte Hannelore Hauschild (SPD), am Stand der Ehrenamtszentrale, ausdrücklich, dass es diese Veranstaltung wieder gibt.

Die Grundfrage, der sie sich auch in ihrer Funktion immer wieder gegenüber sieht, sei dabei keine, die auf die ältere Generation begrenzt sei: „Wie bringt man die Informationen, die vielen guten Sachen, die es auch in Gera gibt, an den Mann oder die Frau?“ Das nämlich, sagt sie, werde zunehmend schwieriger und dafür sei eine solche breitgefächerte Messe ein gutes Mittel. „Rente, Pflege, Nahversorgung, Mobilität – zum Beispiel die Fragen, die jetzt durch den Fahrplanwechsel aufgekommen sind“, all das seien Themen, die beschäftigen, sagt Hannelore Hauschild, die ankündigt, dass mit dem neuen Seniorenbeirat zeitnah auch wieder Sprechstunden zu solchen Fragen angeboten werden sollen.

Luise Herrmann präsentierte auf einem riesigen Touch-Pad die digitalen Angebote der Tageszeitung.
Luise Herrmann präsentierte auf einem riesigen Touch-Pad die digitalen Angebote der Tageszeitung. © Peter Michaelis

Das Thema Barrierefreiheit beispielsweise war eines, das am Stand der Wohnungsgenossenschaft „Neuer Weg“ nachgefragt war, Besucherin Jutta Reinhold erkundigte sich hier perspektivisch nach Wohnungen mit Aufzug. Das Reisebüro Tri Tours, das auch in der Vergangenheit schon bei der Messe dabei war, informierte über spezielle Reisen für Senioren, das Sanitätshaus Carqueville, Schuh-Petters und das SRH Wald-Klinikum deckten den Gesundheitsbereich ab. Wie auch der Zwötzener Augenoptiker Robert Ulm, der für verschiedene Tests und Messungen parat stand.

Gut besucht war vor allem der Vortrag zu Patientenverfügung, Vorsorge- und Betreuungsvollmacht durch Notarin Margita Oehler. Den hatten nicht wenige Gäste ganz gezielt besucht. Auch Elfriede und Eberhard Dressel waren vor allem deshalb gekommen, wollten dann, nach einer Stärkung am Kuchenbuffet des Café Kanzler, die Blicke aber noch schweifen lassen. Und vielleicht auch noch mit den Bankern das ein oder andere überregionale Thema wie die Niedrigzinspolitik diskutieren. Beide sind über 80 und haben sich, wie sie auf Nachfrage erklären, nicht mehr aufs Internet eingelassen. Gerade auch als Bank gelte es hier den Spagat zu schaffen, sagt Sparkassen-Sprecher Uwe Müller. Gerade ältere Menschen sind sehr treue Kunden. Sicher würden auch viele Senioren Online-Banking nutzen, doch wolle man, auch mit einer solchen Veranstaltung, zeigen, dass man auch in der analogen Welt für sie da sei.

Ähnliches berichtet Bernd Schlegel, der für die Mediengruppe Thüringen und damit auch für unsere Zeitung – in gedruckter Form wie auch als digitales E-Paper – vertreten war. „Mittlerweile wächst eine Seniorengeneration heran, die nicht mehr die Scheu vor der Technik hat.“ Natürlich müssten sich die Menschen darauf einlassen und natürlich müsste man ihnen die Möglichkeiten erklären. Doch dann seien auch Senioren zum Beispiel von einer digitalen Zeitung zu überzeugen, die auf dem Tablet-PC beispielsweise lesefreundlich nach Belieben vergrößert oder sogar vorgelesen werden kann.