Gera. Ein 1,20 Meter hoher Jägerzaun soll signalisieren, dass der Aufenthalt unter der Krone gefährlich sein kann.

Zum Erhalt der etwa 500 Jahre alten Kalten Eiche in Gera-Ernsee soll ab Montag, 23. Märt, ein Schutzzaun errichtet werden. Vorausgesetzt, die Arbeiten dürfen wegen der allgemeinen Anordnungen zum Bevölkerungsschutz stattfinden, übernehme ein Landschaftsbauer aus Gera den Zaunbau, teilt die Stadtverwaltung mit.

Die Kalte Eiche in Gera Ernsee ist der bedeutendste Baum in Gera. Mit seinem geschätzten Alter von 450 bis 500 Jahren sei der Baum in die Jahre gekommen und durch fortschreitende Holzzersetzung im Inneren und eingeschränkte Vitalität gekennzeichnet.

2019 wurden Edelstahlseile in die Krone eingebaut, um die Starkäste zu stabilisieren und der Gefahr eines Kronenausbruchs entgegenzuwirken. Eine hundertprozentige Verkehrssicherheit könne jedoch nicht hergestellt werden, da einerseits jeder Eingriff in das gesunde Starkholz die Vitalität und das Erscheinungsbild weiter beeinträchtigt und andererseits das vorhandene Totholz Lebensraum für unzählige Lebewesen ist.

Die Diskussion um eine wirksame Einzäunung wurde in den Fachkreisen Untere Naturschutzbehörde, Amt für Stadtgrün, Geraer Dendrologen und Naturschutzbeirat lange, intensiv und konträr geführt. Mit dem Ziel, die Kalte Eiche noch möglichst viele Jahre in ihrem jetzigen Zustand zu bewahren, sei schließlich im Umweltamt die Entscheidung gefallen, einen Jägerzaun zu errichten.

Der Zaun werde lediglich 1,20 m hoch sein, um den ungestörten Blick auf den Baumgiganten zu erhalten. Eine selbstschließende Tür mit Kindersicherung soll dafür Sorge tragen, dass das Betreten möglich bleibt, aber auf eigene Gefahr erfolgt. Damit ist beispielsweise Kindern ausschließlich in Begleitung Erwachsener der Zutritt möglich. Mit einer zusätzlichen Beschilderung wird außerdem auf die Gefahrensituation hingewiesen, die für jeden besteht, der sich unter dem Kronendach aufhält.