Korbußen. Die Spedition gehört zur Unternehmensgruppe Holfelder, die nach der Übernahme der insolventen Rühmann Logistik Anfang 2019 nun zwei Standorte im Landkreis hat

25-jährige Jubiläen im Zweijahrestakt – 2015 die Handels- und Transport GmbH Gebauer, 2017 die Hiltl Fahrzeugbau GmbH und am Mittwoch nun die TCT-Speditions GmbH. Nicht ohne Stolz zeigt Dieter Holfelder die drei Urkunden der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ostthüringen.

Alle drei Unternehmen am selben Standort im Gewerbegebiet in Korbußen gehören zur Unternehmensgruppe Holfelder, einem vor über 75 Jahren in Nürnberg gegründeten Familienbetrieb. Dieter Holfelder und seine Tochter und designierte Nachfolgerin Anna Holfelder teilen sich inzwischen in die Geschäftsführung der einzelnen Firmen hinein. Beim aktuellen Jubilar ist er der Chef. Die auf Getränkelogistik spezialisierte Spedition TCT hat ihren Sitz in Altdorf bei Nürnberg und einen von bundesweit 15 Standorten eben am Korbußener Wiesenring. Mit den anderen beiden Unternehmen der Gruppe arbeiten hier etwa 70 Mitarbeiter.

35 eigene Lkws umfasst die Flotte am Standort, der durch den Firmenverbund mit eigener Werkstatt, Waschanlage und Tankstelle aufwartet, sagt TCT-Niederlassungsleiter ­Martin Franke. Bevor der am 1. März 2015 in Korbußen anfing, arbeitete er übrigens bei Rühmann Logistik in Meilitz. Hier wiederum schließt sich ein Kreis, da die Holfelder Gruppe zum Jahresbeginn das insolvente Wünschendorfer Unternehmen kaufte, und mit gut 110 Mitarbeitern und dem Schwerpunkt Lebensmittellogistik unter dem Namen Gebauer + Rühmann Logistik weiterführt. Nachdem der Fuhrpark beider Ostthüringer Standorten inzwischen, auch unter Klima-Gesichtspunkten, komplett erneuert wurde, plane man in Meilitz derzeit eine 5 Millionen Euro teure neue Lagerhalle. Lagerflächen seien in Korbußen weniger Thema, da man mit TCT vor allem auf Streckenlogistik setzt, von den Abfüllanlagen bis zur Auslieferung an Endkunden biete man alle Dienstleistungen an. Investiert habe man in Korbußen trotzdem einiges und sieht sich hier gut aufgestellt für die gute Auftragslage, sagt Holfelder, wenngleich man seit all den Jahren am Standort noch immer auf die damals versprochene Autobahnanbindung fürs Gewerbegebiet warte.

Der modernste Fuhrpark ­jedoch nütze nichts, wenn die Berufskraftfahrer fehlen, spricht Dieter Holfelder eine der ­größten derzeitigen Herausforderungen seiner Branche an. Man sei immer auf der Suche nach regional verwurzelten Kraftfahrern. Dafür, meinte ­Heike Kunz, die die Urkunde der IHK überreichte, habe der Unternehmer in Sachen ­Nachfolge eine Sorge weniger. Die 28-jährige studierte ­Wirtschaftsrechtlerin ­Anna Holfelder sei mit dem vom Uropa gegründeten ­Unternehmen groß geworden und habe schon früh gewusst, dass sie einmal „Chef“ werden wolle.

Die in den 1980er-Jahren von der Firmengruppe übernommene Spedition TCT gehört heute nach eigenen Angaben zu den großen Anbietern in der Getränkelogistik. So würden „täglich rund 400 Getränkeladungen mit über 500.000 physischen Einheiten“ transportiert.