Gera. Bildvortrag von Matthias Wagner im Stadtmuseum Gera

Matthias Wagner lädt am 26. September, um 14 Uhr, zu einen Vortrag ins Stadtmuseum Gera ein. „Blaulicht“, „Das neue Abenteuer“, „Tatsachen“ oder „Erzählerreihe“ heißen sie, die 14-tägig oder monatlich erschienenen Romanheftserien in der DDR. Eigentlich hätte es derartige Druckerzeugnisse im sozialistischen Teil Deutschlands gar nicht geben dürfen. Nach dem Zweiten Weltkrieg überschwemmten die „Groschenromane“ – billig produzierte und reißerisch aufgemachte Hefte mit 30, 40 Seiten Umfang – mit Western, Kriminal- und Abenteuergeschichten den westdeutschen Markt. Begünstigt durch die offene Grenze zwischen den beiden deutschen Ländern, wurden die Hefte auch von den Jugendlichen im Osten gern gelesen. Die DDR hatte dem zunächst nichts Vergleichbares entgegenzusetzen. Die damalige Bedeutung dieses Massenmediums ist heute kaum mehr vorstellbar. Vielfältig wurde vor den Heften gewarnt, da angeblich „unter dem Einfluss solcher Schmöker junge Menschen zu Dieben, Einbrechern, ja sogar zu Mördern werden!“ Ab Mitte der 50er Jahre begannen ostdeutsche Verlage, vermehrt eigene Heftserien zu veröffentlichen – die natürlich besser sein sollten als die westdeutschen „Schmöker“. Die Geschichte der Groschenhefte in der DDR erzählt ein spannendes deutsch-deutsches Kapitel.