Greiz. Erst mit Zwanzig ist Maik Wolfram zum Ringen gekommen. Der 42-Jährige ist einer der großen Unterstützer des Bundeslisten RSV Rotation Greiz

Er geht mit, er leidet mit. Steht ein Greizer in der Ringerbrücke, dann schmerzt auch ihn der Hals. Auf seinem Trainingsanzug steht: Faszination ­Ringen. Maik Wolfram lebt sie, die Begeisterung für den Ringkampf, unterstützt den RSV Rotation Greiz, manch einer sagt, ohne sein Sponsoring, ohne sein Netzwerk, würden die Ringer nicht so gut dastehen wie sie es jetzt tun, wäre die zweite ­Bundesligasaison in Folge kaum denkbar.

Der 42-jährige Greizer winkt ab. Nicht übertreiben. Er unterstützt den Verein seit er sein eigenes Geld verdient, Fliesenleger hat er gelernt. Zum Ringen kam er über einen Arbeitskollegen, da war er schon 20. Anfangs waren es T-Shirts, kleine Geldbeträge, aktuell unterstützt er die Ringer über seine Firma Job Now, ist einer der Hauptsponsoren des Ringervereins. Auch an Verpflichtungen von Sportlern für die Bundesligamannschaft ist er maßgeblich beteiligt, arbeitet eng mit Trainer Tino Hempel und Vereinspräsident Thomas Fähndrich zusammen.

Treibende Kraft pro Bundesliga-Aufstieg

Zunächst konnte der Greizer nichts anfangen mit dem Ringkampfsport. Das änderte sich schlagartig, als er einen Zweitligakampf der Greizer in der ­Rödel-Sportschule miterlebte, sich von der Stimmung auf den Rängen mitreißen ließ.

Und kurz darauf schnürte er auch seine Ringerstiefel. Sören ­Hoemcke zeigte ihm die Techniken im griechisch-römischen Stil. Das war 2001, als er seinen ersten Armdrehschwung zog. Zweimal nahm er an Thüringer Meisterschaften teil. In seinem ersten Kampf führte er schnell 9:0, doch dann ging ihm die ­Puste aus. „Zum Ringen gehört viel“, sagt er und er weiß, „wie es den Ringern auf der Matte geht, was sie zu leisten imstande sind“. Drei Jahre später leitete er eine Zäsur in seinem Leben ein. „Nicht, dass ich unzufrieden war. Ich hab meine Brötchen verdient, aber mir fehlte die Perspektive.“

Maik Wolfram ging nach ­Basel, arbeitete in der Schweiz in seinem Beruf, war über eine Zeitarbeitsfirma vermittelt worden. „Ich hab‘ mir ein Jahr gegeben, um Fuß zu fassen“, sagt er. Aus dem einen Jahr sind inzwischen fünfzehn geworden. Aufs Ringen musste er auch in der Ferne nicht verzichten. 15 Minuten im Auto und er erreichte Südbaden, wo in jedem Dorf ­gerungen wird, der TuS Adelshausen ein Top-Bundesligist ist. Und als ihn sein damaliger Chef, der sein Organisationstalent und seine zupackende Art erkannte, fragte, ob er sich nicht vorstellen könnte ins Büro zu wechseln, sagt er zu.

„Ich dachte mir, in einem Jahr verlernst du das Fliesenlegen nicht. Ein Jahr versuch ich mich, im neuen Job.“ Er kam voran. Heute ist er Gesellschafter der Zeitarbeitsfirma Job Now mit Standorten in Basel, Zürich und Aaron. Der Kontakt in seine Heimat ist nie abgebrochen, die 630 Kilometer von Basel nach Greiz kein Hindernis. Und als die Greizer vor zwei Jahren vor der Entscheidung standen, bleiben wir in der Regionalliga oder wagen wir den Aufstieg in die Bundesliga, da war er einer der treibenden Kräfte pro Aufstieg.

„Regionalliga können wir immer noch ringen. Doch in der Bundesliga spielt die Musik. Und wenn die Halle voll ist, die Zuschauer wieder kommen, weil sie Ringen vom Feinsten gesehen haben, dann lohnt sich für uns der Aufwand.“ Und als am 14. Januar 2018 die Entscheidung fiel „ja, wir kämpfen in der Bundesliga“, da war ihm klar: „Ich unterstütze die Ringer mit meinen Möglichkeiten, finanziell und mit meinem Netzwerk.“ Und natürlich ist es ihm recht im Namen des Ringervereins, „wenn sich noch weitere Partner finanziell oder auch ­materiell für das sportliche Aushängeschild der Region engagieren würden“.