Marcel Hilbert über den Jahrestag des Meteoritenfalls.

Dresden, Berlin, Rom, Wien, Moskau oder Chicago – Sie alle und noch einige Städte mehr beheimaten ein kleines Stück Pohlitz. Zumindest dem Rufnamen des Meteoriten nach, der damit seinem Fundort zu weltweiter Bekanntheit verhilft. Gut, das klingt jetzt vielleicht etwas dick aufgetragen, aber zumindest in Fachkreisen ist Pohlitz damit durchaus auch überregional ein Begriff.

Es ist gut, dass der Jahrestag seiner Erdankunft in Gera und dem Köstritzer Ortsteil so gewürdigt wird, dass auch die Experten von außerhalb den Hut ziehen. Da scheint sich die Region von anderen Fallorten durchaus abzuheben, wenn man dem Meteoritenforscher Rainer Bartoschewitz, der das Meteoriten-Kolloquium initiierte, so zuhört.

Ob so ein Ereignis heutzutage wohl noch so elektrisieren würde, wie es das damals offenbar getan hat? Regional sicherlich und in der wissenschaftlichen Community auch, aber darüber hinaus? Ich habe zum Beispiel am Wochenende zum ersten Mal von dem Ort Renchen in Baden-Württemberg gehört. Dort passierte das, was sich in Pohlitz nun zum 200. Mal jährte, ein Meteorit ging nieder, vier Stücke wurden gefunden. Im Juli vorigen Jahres.

In Gera und Pohlitz jedenfalls wurde nicht zuletzt aus Anlass des Jubiläums einiges getan, damit jene, die mehr dazu erfahren wollen, auch mehr dazu erfahren können. Mit einer kleinen und sehr feinen Kabinettausstellung im Museum für Naturkunde, mit Broschüren, Infotafeln und einem außergewöhnlichen Denkmal unweit des Fundortes.

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