Gera. Tischtennis: Martin Ewert gewann in der Vorsaison 32 von 36 Partien in der Thüringenliga. In diesem Spieljahr ist das Siegen schwerer

Erst zwei Spiele hat Tischtennis-Thüringenligist OTG 1902 Gera absolviert. Gegen Post SV Mühlhausen II (1:9) und Vorjahresvizemeister SV Schott Jena III (3:9) gab es zwei eingeplante Niederlagen.

Dass die Ostvorstädter in dieser Saison erst zwei Mal an der Platte standen, lag an Martin Ewerts Flitterwochen. Ende August hatte der OTG-Spitzenspieler geheiratet. Kurz darauf ging es auf Hochzeitsreise nach Sansibar. Die Teamleitung hatte deshalb alle in diesem Zeitraum angesetzten Partien verlegt – ein Zeichen, wie wichtig der 30-Jährige für die Geraer ist. In der Vorsaison hatte Martin Ewert im Jahresverlauf nur vier Niederlagen hinnehmen müssen, aber an den Spitzenplatten 32 Siege eingefahren – so viele wie kein anderer Tischtennisspieler in der höchsten Liga des Freistaats.

„Das war ein Top-Ergebnis und ist nur sehr schwer zu wiederholen, zumal sich die meisten Thüringenliga-Vertretungen enorm verstärkt haben. Ein positives Spielergebnis ist deshalb für mich diesmal schon ein Erfolg“, dämmte der Geraer zu große Erwartungen ein.

Martin Ewert ist gebürtiger Geraer. Mit neun Jahren begann er mit dem Tischtennis bei Werner Hädrich beim SV 1861 Liebschwitz, der auch heute noch dem OTG-Nachwuchs das Abc des schnellen Rückschlagspiels lehrt. Über die Stationen VfL 1990 Gera, TuS Osterburg 90 Weida, Post SV Zeulenroda, nochmals Weida und Schott Jena schaffte er es 2011/12 bis in die Regionalliga. „Als Studenten haben wir da sechsmal in der Woche trainiert, waren fast Profis“, sagt Martin Ewert, der aus beruflichen Gründen nach Gera zurückfand und ab da Tischtennis nur noch als Ausgleichssport bestritt. 2015 gelang gemeinsam mit Jörg Senf, Thomas Trabert, Björn Buchwald und Rene Riedel ein sensationeller dritter Platz bei der Deutschen Pokal-Meisterschaft für Verbandsklasse-Mannschaften in Gütersloh.

Drei Jahre später schafften die Ostvorstädter den Sprung in Thüringens höchste Spielklasse. „Wenn ich heute noch zweimal wöchentlich an der Platte stehe, ist das viel. Natürlich versuche ich mein Niveau zu halten, bin noch voll motiviert und will immer gewinnen. Aber natürlich kommen junge Spieler nach, die einen ähnlichen Weg wie ich gegangen sind. Deswegen wird das Siegen immer schwieriger“, weiß der Versicherungs- und Finanzkaufmann mit eigenem Büro in Altenburg, der zum Mannschaftsspieler wurde und seit Jahren keine Einzelturniere mehr bestritten hat. Mit OTG geht es in dieser Saison wieder um den Klassenerhalt. Mit Marcus Donat vom USV Jena haben die Ostvorstädter eine neue Nummer drei hinzubekommen. Auch Youngster und OTG-Eigengewächs Leon Jugelt soll wie schon im letzten Jahr Einsatzzeiten in der Thüringenliga erhalten. Außerdem laufen Jörg Senf, Michael Helm und Kai Breuer auf. „Die Liga ist stärker als im Vorjahr. Wir müssen zwei Teams hinter uns lassen. Die schärfsten Konkurrenten im Abstiegskampf sind Bleicherode, Schwarza, Saalfeld und Bischleben. Da müssen wir punkten.“