Christiane Kneisel über den Autoklau in der Provinz.

Es verblüfft, wie schnell Sicherheitssysteme, mögen sie auch noch so ausgefeilt sein, umgangen werden können. Nichts scheint vor Langfingern und dreisten Betrügern sicher: Weder die kontaktlose Kreditkarte noch die Online-Überweisung oder die codierte Wegfahrsperre.

In Sachen Autoklau betont die Polizei: Unabhängig vom eingebauten Diebstahlschutz werden auch die Täter aufrüsten und bestrebt sein, Lösungen zu finden, diesen zu umgehen.

Andreas Jokisch sieht unterdessen ein weiteres Problem: Mitunter gehe es bei überteuerten Restwertgeboten für Unfallfahrzeuge gar nicht um das Auto selbst, sondern nur um die Papiere. „Deren Fahrzeugdokumente werden als Grundlage für genau jene abhanden gekommenen Autos genommen. Dafür macht man Fahrgestellnummern passend. Ich bin überzeugt, dass die Versicherungsbranche dieses Thema kennt. Normalerweise dürften überteuerte Restwertgebote – häufig osteuropäischer Bieter – überhaupt keine Akzeptanz finden. Hier müssten bei den Versicherungen die Alarmglocken schrillen beziehungsweise allmählich mal ein Umdenken einsetzen“, kritisiert der Innungsmeister.

Geraer beruhigt da vielleicht wenigstens eine Tatsache: Erst kommt Berlin, dann die grenznahen Gebiete im Osten des Landes als Tummelfelder für Fahrzeug-Diebe. Die Provinz hat auch ihr Gutes.