Gera. Der neue Gera-Kalender für 2020 aus dem Verlag Erhard Lemm ist erschienen. Erstmals erläutert werden die Motive am 26. September in Lusan

An das Fürstliche Theater am Puschkinplatz wird sich wohl kein lebender Geraer mehr aus eigenem Erfahren erinnern. Zum Glück gibt es alte Aufnahmen, etwa auf Postkarten, von dem 1870/71 am damaligen Theaterplatz erbauten, 1907 aber bereits wieder abgerissenen Gebäude. Eine solche, einschließlich der zitierten ­Jahreszahlen ziert den Februar im neuen Gera-Kalender aus dem Hause Erhard Lemm. Der alten Ansicht aus der Sammlung von Renate Stachorski und ­Ronald Knoll steht wie zur ­Auflösung eines Rätsels eine ­aktuelle Aufnahme des Geraer Fotografen Frank Schenke gegenüber. Am Standort des ­alten Theaters steht heute das Facharztzentrum.

Nach diesem Prinzip führt der ab sofort erhältliche Kalender „Gera – Stadtbilder von gestern und heute“ durch die zwölf ­Monate des Jahres 2020 – das Februarmotiv darf wegen des Schaltjahres sogar einen Tag länger als üblich betrachtet werden.

Mit der Gegenüberstellung alt – neu bleibe man dem Prinzip der zurückliegenden, stets in erster Auflage ausverkauften ­Kalender treu, sagt der Geraer Herausgeber Lemm. „Die Schwierigkeit ist immer, dass sich Gera in seinen bekannten Ansichten dann doch nicht so stark verändert“, spricht er die Herausforderung an, immer neue Blickwinkel und spannende Motive auszuwählen.

Die Sammlung Stachorski/Knoll erweist sich hierbei als riesige Fundgrube an Gera-Bildern mit Geschichte und Geschichten.

Gerade diese Geschichten zu den Bildern will man dieses Jahr erstmals etwas detaillierter in den Blick nehmen, als es ein Kalenderblatt vermag. Deshalb soll es am 26. September, begleitend zur Neu-Erscheinung um 17 Uhr eine heimatgeschichtliche Veranstaltung „Kalender-Geschichten“ geben. In der Tag-Geschichtswerkstatt in der Lusaner Kastanienstraße wollen die Sammler die Monatsmotive erläutern. Die Buchhändlerin Rosemarie Züge-Gutsche, die lange Brendels Buchhandlung führte und viele der Lemm-Kalender auch anbot, hofft eine Wiederholung der „Kalender-Geschichten“ auch im Traditionshaus in der Großen Kirchstraße 12. Hier, wo der Kalender präsentiert wurde, ist er nun ebenso erhältlich, wie in allen anderen Geraer Buchhandlungen und im Pressehaus unserer Zeitung in der Johannisstraße 8.

Interesse, sagt Erhard Lemm, gebe es stets nicht nur in der Stadt, sondern auch unter Sammlern und Weggezogenen in ganz Deutschland, weshalb er in den Kalendern auch eine Werbung für die Stadt nach außen sieht. Unterstützt wird das dadurch, dass, soweit bekannt, auch die konkreten Termine von Geraer Veranstaltungen wie Autofrühling, Hofwiesenparkfest und das Höhlerfest – diesmal Anfang September – in den Monatsübersichten vermerkt sind. Preislich sei man den bisherigen 8,50 Euro pro Kalender treu geblieben, freut sich Lemm. Die Erstauflage umfasst 1000 Exemplare.