Gera. Die Tour zum 30-Jährigen der OTZ machte am Freitag Station am Globus-Markt in Gera-Trebnitz.

Die Geburtstagstour zum 30-jährigen Bestehen der Ostthüringer Zeitung machte am Freitag erneut Halt in Gera, dieses Mal am Globus-Markt in Trebnitz. Neben einem Gewinnspiel und Hinweisen zu Abo-Aktionen und insbesondere zur digitalen E-Paper-Ausgabe waren Leser und Besucher eingeladen, ihre Anregungen, Lob und Kritik zur OTZ loszuwerden.

„Seit ich wieder hier wohne, seit vier Jahren, habe ich auch wieder die Geraer Tageszeitung“, sagt Waltrud Jeschke: „Man lebt doch auf dem Mond ohne Zeitung, die gehört einfach dazu.“ Und so war es vorher die Thüringer Allgemeine, als sie viele Jahre in Erfurt lebte und nun die Geraer Zeitung. Insbesondere interessiert sie sich für Kulturelles und für Regionalgeschichte und hier speziell für ihre ursprüngliche Heimatregion Weida/Wünschendorf.

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Während die Debschwitzerin inzwischen aufs E-Paper schwört, kommt das für Peter Skibbe nicht in Frage. „Wir wollen Papier in den Händen halten“, sagt er und hofft, dass dies trotz Digitalisierung gerade für die älteren Generationen noch möglichst lange als Option besteht. Inhaltlich will er nicht klagen, betont nur ganz allgemein, dass man unabhängig vom Medium bei jeglicher Informationsaufnahme immer auch seinen Kopf benutzen sollte.

„Sehr zufrieden“ ist Eva Grunick mit ihrer Heimatzeitung, der sie die gesamten 30 Jahre über die Treue hielt. Neben Leserbriefen hat sie ein klares Lieblingsthema, über das sie gern liest: „Alles, was mit Garten zu tun hat.“ Damit ist sie nicht allein, auch eine andere Abonnentin, die ihren Namen nicht nennen wollte, zählte die Themen Pflanzen, Natur und Umwelt als die für sie am Interessantesten auf.

Kritisches wurde diesmal kaum herangetragen. Mal war es der Preis, wegen dem sich eine eigentlich der Zeitung zugetane Frau das Abo nicht mehr leisten könne, mal war es Verdruss über eine ausgebliebene Reaktion auf eine Nachfrage, die allerdings an eine Nachrichtenagentur gerichtet gewesen sei. Frank Heinevetter vom Gasthof „Deftige Pfanne“ in Posterstein würde sich gerade beim Fußball noch mehr Aktualität wünschen, einen etwas späteren Redaktionsschluss, um Ergebnisse von Abendspielen nicht erst am übernächsten Tag zu lesen. Trotzdem, sagt er, gehört für ihn die allmorgendliche ausführliche Lektüre der gedruckten Zeitung – in seinem Fall mit Schmöllner Lokalteil – einfach dazu. „Das ist für mich ein Ausgleich für den restlichen Tag.“

Auch für den Stammleser und „kritischen Geist“ Rolf Gröschner aus Alt-Lusan ist das Regionale das Wichtigste in seiner Zeitung. Intensiver hatte er mit der Zeitung rund ums Hochwasser von 2013 zu tun, erinnert sich noch an die Redakteure, die das Thema damals bearbeiteten und über die er sich erkundigte. Gerade mal ein Jahr älter als die OTZ ist Alexandra aus Gera-Trebnitz. Ihre Tochter Hilde (5) war sogar schon in der Zeitung, im Zusammenhang mit dem neuen Spielplatz im Ortsteil. „Die Zeitung hat die Oma“, sagt ihre Mutter, selbst lese sie sie nicht. Und wie erfährt sie von Neuigkeiten in ihrer Stadt? „Wenn es was Wichtiges gibt, ruft mich meine Mutter an“, sagt sie und lächelt.