Gera-Thieschitz. Das Planfeststellungsverfahren für die Maßnahmen im Geraer Ortsteil soll nunmehr im Dezember 2021 starten.

Hochwasserschutzmaßnahmen brauchen Zeit. Vielleicht haben sich die Einwohner mit dieser Erkenntnis bereits abgefunden. Vielleicht haben sie die Information aber auch einfach nicht sofort verinnerlicht. Auf jeden Fall nahmen die rund 40 Gäste der Einwohnerversammlung im Geraer Ortsteil Milbitz/Thieschitz/Rubitz relativ gelassen auf, dass von einem Baustart 2022 inzwischen nicht mehr geredet wird.

Wie Frank Schirmer von der Thüringer Landgesellschaft erklärte, gehe man nunmehr davon aus, bis Dezember 2021 die Genehmigungsplanung einreichen und damit das Planfeststellungsverfahren starten zu können. Über die Möglichkeiten, sich dann in der Beteiligungsphase einzubringen, soll in einer gesonderten Veranstaltung informiert werden.

Man sei mittlerweile davon weggekommen, sich auf Jahreszahlen für einen Baustart festzulegen, sagte Schirmer auf eine Frage aus dem Publikum: „2022 wird es aber nicht.“ Schon, weil das Planfeststellungsverfahren erfahrungsgemäß bis zu 15 Monate dauern könne. Umso wichtiger sei es, im Vorfeld die Fragen wie die zu den Grundstücken zu klären, um dann keine Überraschungen zu erleben, warf Ortsteilbürgermeister Norbert Geißler (CDU) ein. Er bat darum, im Mai oder Juni eine weitere Versammlung einzuberufen, dann mit den Verantwortlichen für das Flächenmanagement. Es gebe eine große Zahl betroffener Grundstücke. „Die Trassen sind eigentlich klar“, sagte Schirmer. Erste Kontaktaufnahmen gab es bereits, auch seien bereits Grundstücke durch das Land erworben worden.

So zum Beispiel voriges Jahr jenes der Transportfirma Starke unterhalb der Autobahnbrücke in Thieschitz. Das Unternehmen, das 2012 seinen neuen Standort in der Leibnizstraße bezog, werde laut Schirmer bis Mitte dieses Jahres das Areal komplett verlassen. Das Grundstück habe auch strategischen Wert, im ehemaligen Verwaltungsgebäude wolle man später das Baubüro einrichten, auf dem Gelände könnten für den Deichbau nötige große Mengen Material gelagert und umgeschlagen werden, sagt Schirmer.

Dass die Vorbereitungen der komplexen Hochwasserschutzmaßnahmen länger dauern, habe neben internen Veränderungen unter anderem mit den 2019 begonnenen und noch nicht abgeschlossenen Baugrunduntersuchungen zu tun, sagte Schirmer, was wiederum an den Kapazitäten der Firmen hänge. Man hoffe, diesen Schritt im Frühjahr abschließen zu können.