Niederpöllnitz. Die Gemeindeverwaltung Harth-Pöllnitz schenkt den neuen Erdenbürgern 500 Euro

Lächelnd, keine Ringe unter den Augen. Entspannt kamen Sarah und Christian Hopf gestern in die Gemeindeverwaltung Harth-Pöllnitz. Im tragbaren Auto-Kindersitz schauten Emil, Anton und Ole in die Runde. Die Jungen erblickten am 20. Februar im Universitätsklinikum Jena das Licht der Welt, die erste Drillingsgeburt in diesem Jahr dort. „Und die erste in der Gemeinde“, sagte Bürgermeister Gottfried Vorsatz und überreichte den Eltern einen Scheck von 500 Euro und wünschte gute Nerven. „So viel“, freute sich Sarah und fügte verschmitzt an, „wir sind stolz, die Gemeinde so zu bereichern.“

Als die 30-Jährige in der neunten Schwangerschaftswoche von ihrem dreifachen Glück erfuhr, war sie für einen Moment schockiert. „Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte.“ Ihrem Mann schickte sie ein Ultraschallbild mit drei Schnullern und dem Hinweis, ein neues Auto muss her. Es dauerte eine Weile, bis der Kfz-Meister die Botschaft begriff. „Ich bin fast vom Hocker gefallen“, erzählte Christian Hopf. Sechs Wochen vor der Geburt verbrachte die werdende Mama zur Überwachung im Krankenhaus. Am 20. Februar wurden die Jungen auf die Welt geholt. Emil, der eine Plazenta für sich allein hatte, wog bei der Geburt 1900 Gramm. Anton und Ole, die sich eine Plazenta teilten, brachten 1290 und 1200 Gramm auf die Waage. „Nach dem ersten Schrei flossen die Tränen“, so die Mama, die Psychologin ist. „Ole hat sofort auf Mama gepullert“, verriet der Papa. Ein großer Tag war der 29. März, da durften die Drillinge nach Hause. Seitdem stellen sie das Leben der Hopfs auf den Kopf. „Zwei bis drei Stunden kann ich am Stück schlafen. Früh um sechs beginnt der Tag. Bis zu zwei Stunden dauert das Füttern und Wickeln der Jungen. Papa hat sich einen Monat Elternzeit genommen, um zu helfen.“ Auch die Großeltern unterstützen das Paar. Es funktioniert prima. Ruhe bewahren, sei das Zauberwort. „Manchmal ist alles ein Hin und Her. Ich schreibe mir teilsweise auf, wer schon was getrunken hat“, berichtete Christian Hopf. Unterscheiden kann er seine Kinder schon. „Emil ist der Größte und Schwerste und hat dunkle Haare und Augen. Antons Kopf ist runder.“ Und die Mama erkennt ihre Lieblinge am Schreien. „Unsere schönsten Momente sind, wenn die Kinder uns anlachen und brabbeln.“ Im Durchschnitt braucht der Nachwuchs 23 Windeln am Tag. Viel Kleidung haben die Hopfs geschenkt bekommen. „Aber ich möchte ihnen auch mal was selbst kaufen.“ Den Wunsch kennt ja jede Mutter.

Der Transporter, der größte Posten für die Hopfs, ist längst angeschafft. Und die Anmeldung für den Kindergarten in Niederpöllnitz auch erledigt. Nun möchte die Familie, dass ihre Jungen gesund aufwachsen. Die Fußballmannschaft des Ortes sucht Nachwuchs.