Gera. Heute Premiere für die 3. Auflage des Programms „Unterm Rathaus brennt noch Licht“ im Kabarett Fettnäppchen

Sie haben das Licht unterm Geraer Rathaus wieder angeknipst und fragen satirisch- provokant: „Was ist los in dieser Stadt?!“ Heute, um 20 Uhr, hat die 3. Auflage des Fettnäppchen-Programms „Unterm Rathaus brennt noch Licht“ mit Eva-Maria Fastenau und Marco Schiedt Premiere. Das Duo rückt erneut aus zur gnadenlosen Bestandsaufnahme. Schließlich scheint Gera die letzte Bastion, die sich dem Aufschwung widersetzt. Dabei ist es einerseits wie immer: Rentner beherrschen das Stadtbild genauso wie rote Ampeln, Industriebrachen und Modesünden. Andererseits ist es doch ganz anders, denn die Stadt hat jetzt Julian, den Mann von Welt fürs Rathaus in der Provinz. Da kennen hochfliegende Pläne keine Grenzen mehr, scheint an Träumen nichts unmöglich: „Wir werden obsiegen, obwohl wir nicht wissen, womit und warum.“ Und sollte das doch nicht funktionieren, gibts‘ Brot und Spiele oder lassen sich akute Probleme immer noch weglächeln. Verwaltungsreform und Kulturhauptstadt, Elsterstrand und Volleyball-Marktplatz, Schlossgeflüster und verscherbeltes Tafelsilber – wagemutig und treffsicher holt das Duo zu kabarettistischen Seitenhieben aus und schöpft lokal aus dem Vollen. Marco Schiedt, der Mime, der oft mit Dialekt und Stammtisch-Geplauder auf der Bühne angreift, ist bei der Vorpremiere in seiner neuen Chef-Rolle die Entdeckung des Abends. Dreitagebart, Tuch, Gewinner-Lächeln, sonore Stimme – fabelhaft imitiert er das Vorbild. Spätestens beim gehauchten Song „Julian“ und dem Kracher „Auf dem Heimweg wird‘s hell“ – Ähnlichkeiten mit „Highway to Hell“ sind rein zufällig – dürften ihm die Herzen des Publikums zufliegen... Selbst Eva-Maria Fastenaus verstaubt geglaubte Marktfrau Erna ist so lebendig wie nie, was weniger am Bio-Grünzeug, vielmehr an schaurig-realen Markt-Trends liegt.

Vorstellungen: heute, 20 Uhr; Samstag 24.8. um 20 Uhr; Sonntag, 25.8. um 16 Uhr; Mittwoch 28. 8. um 17 Uhr; Freitag 30.8. um 20 Uhr