Das Geschmäckle

Personalien haben nicht selten ein Geschmäckle. Komisch wird es nur, wenn man den einen Fettnapp vermeiden will und im nächsten landet, wie bei der Geraer SPD und ihrem Fraktionspersonal.

Dass Verwandte von gewählten Funktionären in Parteibüros oder Fraktionsgeschäftsstellen Arbeit bekommen, ist in Gera nicht neu. Man muss sich auch nicht daran stoßen. Es kann aber nicht schaden, wenn man weiß, wer mit wem verbandelt ist, um Informationsflüsse zu durchschauen. Die folgen mitunter gewundenen Pfaden.

Durchgeschwiegen hat sich ein neuer Name für den Posten des Stadtratsvorsitzenden. Ein zweiter, neben dem bekannten, den die AfD als größte Fraktion vorgeschlagen hatte. Nein, hier geht es nicht um Verwandtschaftsverhältnisse, hier geht es um das Parteibuch. Nur, der Mann weiß nichts davon, dass sein Name gehandelt wird, wie er gestern am Telefon sagte. Wer für den Vorsitz gewählt wird, ist eine Frage der Mehrheiten. Richtig. Wer vorschlagen darf, darauf hatten die Linken bis vor Kurzem noch eine klare Antwort: Die größte Fraktion. Da waren sie es selbst noch. Jetzt bahnt sich Gegenteiliges an.

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