Gera-Trebnitz. Der Dorfklub im Geraer Ortsteil feiert dieses Jahr 60-jähriges Bestehen. Seit 30 Jahren gibt es nun schon den Jugendclub

Lena, Hilda und Klemens hielten sich am Sonnabend für die Probefahrt auf den Holzpferden und in der Gondel gut fest. Es dreht sich wieder, das Karussell des Dorfklubs Trebnitz. Am kommenden Wochenende ist es die Attraktion des Sommerfestes im Ortsteil.

Mit ganz wenigen Ausnahmen wurde dieses Fest seit 1959 durchweg gefeiert. „Zu DDR-Zeiten war es das größte Fest in der Umgebung. 8000 Roster haben wir an einem Wochenende verkauft. Da wurde auf zwei Rosten gebraten“, erinnert sich Ortsteilbürgermeister Knut Prager. In diesem Jahr steht das Sommerfest unter besonderen Vorzeichen. Der Dorfklub begeht seinen 60. Geburtstag, kurz nachdem der Jugendclub 30. Geburtstag mit etwa 250 Besuchern gefeiert hatte.

Seit der jetzige Vereinschef Andreas Roßner denken kann, ist das Karussell dabei. Kein Wunder, dass es deshalb auch im Vereinslogo des Dorfklubs verewigt ist. Von einem Schausteller soll es einmal abgekauft worden sein und aus den 1950er-Jahren stammen, erzählt der 59-Jährige, der in der alten Schule am heutigen Dorfplatz geboren ist. Zum Jubiläum rechnen er und die fast 30 Mitstreiter mit rund 500 Gästen. „Unser Dorffest ist der Treff in dem Dorf, zu dem auch viele Ehemalige kommen“, erzählt der Urtrebnitzer. Auch aus Frankfurt am Main habe sich Besuch angesagt.

„Wenn der Dorfklub keine Veranstaltungen organisieren würde, würde das dörfliche Leben hier verloren gehen“, meinte Andreas Roßner. Zum Kinderfasching im Februar platzt der Saal, Gründonnerstag wird Brunnenfest gefeiert und eine Woche vor dem Maibaumsetzen am 1. Mai wird mit 30 Leuten der Baum aus dem Tautenhainer Forst geholt. Im September zum alljährlichen Abschluss des Sommerfestes, wird dieses Jahr das Jubiläum im Kreis der Vereinsmitglieder begangen. Dann sind auch die Gründungsmitglieder Hella Bergner und Horst Schlesinger eingeladen.

Die Bierbude mit Texas-Bar, in der sich die ersten Klubmitglieder vor 60 Jahren trafen, gibt es noch. 1978 wurde ihr Anbau eröffnet. Seitdem hält der Klub das Mehrzweckgebäude in Schuss und vermietet es. „Das ganze Dorf und viele von den Gemeinden ringsum feiern hier“, erzählt Andreas Roßner. Am Sonnabend war für einen 60. Geburtstag eingedeckt. In das seit der Eingemeindung 1994 städtische Gebäude habe die Stadt „noch keine müde Mark gesteckt“, so Roßner.

Selbst umgebaut hat auch der Jugendclub sein Domizil. Er nutzt den alten Hühnerstall am Ortseingang aus Richtung Bieblach. Damit erklären sich die Hühner im Vereinslogo. Der heute 55-jährige Knut Prager gehörte vor 30 Jahren zu den Umbauern und Clubgründern. Sein Sohn Achim ist heute Jugendclubchef von etwa 30 Mitstreitern und der einzige, der gleichzeitig dem Dorfklub angehört. Der 29-Jährige erinnert stolz an den im Vorjahr mit Sponsorenhilfe und städtischer Unterstützung eingeweihten Spielplatz, der dieses Jahr außerdem ein Trampolin bekam. Inzwischen sind auch die Bauteile für die Calisthenics-Station eingelagert, die der Bauhof montieren wird. An den Geräten können Jugendliche mit ihrem eigenen Körpergewicht trainieren.

Am Wochenende aber gehört das Karussell den Kindern. 30 Cent kostet eine Fahrt.

Das Festprogramm zu 60 Jahre Dorfklub Gera-Trebnitz vom 26. bis 28. Juli

Freitag, 26. Juli

18 Uhr: Gemütliches Beisammensein mit Frischwurst und Bier bei freiem Eintritt.

Sonnabend, 27. Juli

15 Uhr Spiel, Spaß und Unterhaltung auf dem Dorfplatz. Eine Oldtimerausstellung ist zu bewundern und 60 Liter Freibier werden ausgeschenkt. Für die Kinder gibt es den traditionellen Fackelumzug durchs Dorf. Ab 20 Uhr Partystimmung mit der Disco Fetenhaus aus Ronneburg.

Sonntag, 28. Juli

10 Uhr Frühschoppen, ab 14 Uhr musikalische Unterhaltung mit der Disco Fetenhaus. Ab 15 Uhr Unterhaltung mit Blasmusik Richter. Ausstellung mit Tieren des Geflügelvereins Dorna-Röpsen. Kanonenschießen und Auswertung des Schweinschätzens: Der Sieger darf das Schwein mit nach Hause nehmen.

Außerdem können sich die Gäste freuen auf: Hüpfburg, Bastelstraße, Bogenschießen, Galgenkegeln, Bierkrugschieben, Schießbude, Spickbude und Trebnitzer Fünf-Kampf