Gera. Die Schuhe haben einen Käufer gefunden. Bei der Ladeneinrichtung war das nicht so. Jetzt geht es ans Verschenken.

Der Räumungsverkauf für Schuhe ist beendet. Jetzt will sich das Schuhhaus Lobert auf der Geraer Sorge von den letzten Einrichtungsgegenständen trennen. Inhaber Andreas Lobert (65) eröffnet für kurze Zeit einen Umsonst-Laden.

Warum verschenken Sie den Rest der Ladeneinrichtung?

Wir sind nicht alles los geworden und es tut mir im Herzen weh, wenn ich mir vorstelle, dass unsere Regale, Verkaufstheken und Spiegel mit dem Vorschlaghammer zerstückelt und in die Tonne gedrückt werden. Zur Zeit gibt es kaum jemanden, der sich im Einzelhandel selbstständig macht, deshalb war die Nachfrage gering. Wer etwas mitnehmen will, meldet sich beim Personal. Einfach etwas hinaustragen, ist nicht gewollt. Reservieren werden wir nichts und den Transport muss jeder selbst organisieren.

Was machen Abholer, die sich erkenntlich zeigen wollen?

Für sie stellen wir eine Spendenbox auf. Aber eine Spende ist vollkommen freiwillig, ich will keinerlei Druck aufbauen. Wenn gespendet wird, dann sind wir daran interessiert, dass das Geld in der Region bleibt. Wir haben deshalb das SOS Kinderdorf angesprochen. Dort hat man sich riesig gefreut. Kinder brauchen die meiste Unterstützung, da sie sich nicht selbst helfen können.

Das Traditionshaus zieht sich von der Sorge zurück. Bleiben Sie Gera trotzdem treu?

Ja, wir bleiben Gera auf alle Fälle in der Großen Kirchstraße und mit der Rieker-Filiale am Markt treu. Dort werden unsere sieben Angestellten weiter beschäftigt. Uns gibt es hier seit über 116 Jahren. Wir verhandeln gerade zur Übernahme des Ladens. Das wäre schön für uns und für Gera nicht das Schlechteste.

Der Umsonst-Laden öffnet auf der Sorge 9-11 am 24. Januar von 12 bis 18 Uhr, am 25. Januar von 10 bis 14 Uhr und am 27. Januar von 10 bis 17 Uhr