Neben dem Otto-Dix-Haus stünde der Stadt Gera ein Ausstellungshaus für Fotografien ihrer berühmten Tochter Aenne Biermann gut zu Gesicht.

Das stammt nicht von mir, sondern von einem Redakteur des FAZ-Feuilletons, der in einem Debatten-Beitrag Ende September über das traurige Los der Biermann-Villa in Untermhaus schrieb. Er wundert sich über fehlendes Interesse der Stadt am Erwerb und einer angemessenen Nutzung.

Zwar wurde, anders als dort geschrieben, die Villa tatsächlich zur Auktion aufgerufen, aber laut Presseteam des Auktionshauses noch nicht versteigert. Doch der oben angeführten Ferndiagnose des Autors kann man prinzipiell nicht widersprechen. Natürlich stünde der Erhalt und die kulturelle Nutzung des Hauses, das so eng mit der Persönlichkeit Aenne Biermann verbunden ist, Gera „gut zu Gesicht“ – gerade vor dem Hintergrund der Kulturhauptstadtbewerbung Geras für 2025, auf die der Artikel noch nicht einmal Bezug nimmt.

Allein, und da hilft dann doch die Nähe zum Geschehen, das klamme Gera ächzt schon unter der „Last“, seine vorhandenen Kulturhäuser sämtlichst in Schuss zu halten, von den Schulen mal ganz zu schweigen.

Doch auch eine reiche Stadt würde die Villa wohl kaum retten können, man wird sich damit abfinden müssen, dass dafür der Zeitpunkt verpasst wurde.

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