Gera. Die Kinderkleiderkammer in Bieblach-Ost erhält 1000 Euro vom Circus Mondeo und Möbel Rieger

Die Zuschauer waren wieder freigiebig. Sie spendeten für die vier Abschlussveranstaltungen im Circus Mondeo mit Ferienkindern. Die letzte war vorigen Samstag. Fast 120 Kinder standen in den vergangenen vier Wochen in der Manege und holten sich Selbstvertrauen und zum Abschluss den Applaus.

Gestern übergaben der Circus und das Möbelhaus Rieger – auf dessen Einladung Mondeo das 22. Jahr in Gera sein Zelt aufgeschlagen hat und das den Betrag zu einer runden Summe aufstockte – die Spende über 1000 Euro. Das Geld soll der Kinderkleiderkammer des Deutschen Kinderschutzbundes, Stadtverband Gera, zugute kommen.

Am 21. Januar hatte ein Schwelbrand im Mehrgenerationenhaus in der Fritz-Gießner-Straße 14 auch dieses Angebot in Mitleidenschaft gezogen. Fortan, so berichtete gestern Koordinatorin Anke Fehrensen, habe man Nachfragende wegschicken müssen. Das ändert sich ab Freitag, dann eröffnen Jugendclub und mit ihm die Kinderkleiderkammer wieder.

„Das Schlimmste waren die Reinigungsarbeiten. Wir haben mitgeschrubbt“, erzählt Fehrensen. Außerdem habe die Versicherung es möglich gemacht, dass die verrußte Kleidung gewaschen werden konnte.

„60 Säcke mit Sachen, die uns regelmäßig aus der Bevölkerung gebracht werden, waren verschmutzt“, sagte Sabine Bergner, die mit einer halben Stelle in der Kleiderkammer angestellt ist. Die Lebenshilfe habe beim Waschen geholfen und auch die Reinigung in Bad Köstritz. „So lange war kein Verkauf möglich, Wir haben viele vertröstet“, so Bergner.

Dass in den ersten Wochen nach dem Neustart die Kammer länger geöffnet hat, schließen die beiden Frauen aus, weil viele Ehrenamtliche den Betrieb aufrecht erhalten.

Der Vorschlag, mit der Spende die Kinderkleiderkammer zu bedenken, kam von Birgit Klemm, Fachdienstleiterin Kinder- und Jugendhilfe in der Stadtverwaltung.

„Wir sind sehr dankbar“, sagte gestern Koordinatorin Fehrensen. Das Geld werde eingesetzt, um Wäsche waschen und Aufwandsentschädigungen zahlen zu können. Die Kleiderkammer betreibt der Stadtverband wie einen Laden. Mit Preislisten, laut denen eine Hose einen Euro und ein Pullover 40 Cent kostet. „Wir wollen keine Almosen abgeben. Wenn wir die Sachen verkaufen, kann der Kunde auch sagen: Es gefällt mir nicht“, erklärt Anke Fehrensen. Die Erlöse aus dem Sachenverkauf werden für Kinderveranstaltungen ausgegeben. Auch von der gestrigen großen Spende soll dafür etwas genommen werden.

Am 19. September, einen Tag vor dem erstmals in Thüringen als Feiertag begangenen Weltkindertag, gibt es ein Fest am Kultur- und Kongresszentrum. Dann macht auch der Kinderrechte-Bus Station. Gera sei eine von nur 24 Stationen bundesweit, die das Bundesfamilienministerin ausgewählt habe, berichtet Anke Fehrensen. Für die Ausgestaltung des Festes sollen eine Kletterwand aufgebaut und Hüpfeburgen ausgeliehen werden. „Das sind Sachen die Geld kosten“, so die Koordinatorin.

Circus Mondeo ist noch bis zum 17. August in der Stadt. Erst danach wisse man, wie viele Gäste er 2019 hatte, sagt Frank Aßmus, Hausleiter bei Rieger. Erstmals verlangt das Möbelhaus einen Euro Eintritt. „Schön dass wir was geben können“, zitiert Aßmus eine viel gehörte Meinung und berichtet, dass manche sogar mehr zahlten.

Öffnungszeiten der Kinderkleiderkammer, Dienstag und Donnerstag 9 bis 16 Uhr, Freitag 9 bis 12 Uhr. Fritz-Gießner-Straße 14, 07552 Gera