Auf den Tag genau vor 50 Jahren fuhr der letzte Oberleitungsbus in Greiz. Der erste konnte 1945 beobachtet werden, sodass bereits im nächsten Jahr ein weiteres Jubiläum ansteht, der 75. Geburtstag.

Dieser war es auch, den die Arbeitsgruppe zum Anlass nahm, sich dem Thema anzunehmen. Eine Chronik soll erstellt werden und 2020 erscheinen. Diese Arbeit ist wichtig. Für viele Greizer gehörte der Obus zum Alltag dazu. Das Thema sollte deswegen nicht in Vergessenheit geraten.

Noch dazu ist es heute aktueller, als man denken könnte. E-Mobilität ist in aller Munde – der Obus war ein Vorreiter dafür. Auf der Autobahn 5 in Hessen ist derzeit eine Teststrecke eingerichtet. An ihr werden Oberleitungen für das Aufladen von Elektro-Lkws ausprobiert. Erst seit Mai ist sie in Betrieb.

Gar nicht soweit von Greiz, an der Westsächsischen Hochschule in Zwickau, wird zurzeit sogar an Wiederauferstehung des Obusses gearbeitet. Geforscht wird an Oberleitungsbussen mit Batterie. Wer weiß, ob sie nicht in Zukunft wieder die Straßen in Deutschland beherrschen werden.

Vor 50 Jahren galten die Obusse als obsolet. Heute soll ähnliche Technik auch im Hinblick auf den Klimaschutz eine Renaissance erfahren. Es werden Millionen Euro investiert. Das gibt einen schon zu denken.

Der Obus ist längst nicht so tot, wie manche vielleicht denken. Und es ist gut, dass die Greizer Obus-Forscher daran erinnern.

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