Zeulenroda-Triebes. Im Angelcamp des Anglervereins 1955 Triebes lernen die Kinder und Jugendlichen, dass die Fische im Herbst anders beißen

Als die Kinder im Angelcamp am Triebeser Stau gestern um 8 Uhr vor die Tür treten, ist es noch bitterkalt. So kalt wie noch nie in diesem Jahr. Und auch wenn Angler als hartgesottene Zeitgenossen bekannt sind, ging es dann erstmal wieder in die warme Stube. Ein reichhaltiges Frühstück mit Freunden stand an. Denn derzeit veranstaltet der Anglerverein 1955 Triebes wieder ein kleines Anglercamp. Mit dabei sind diesmal 13 Kinder und Jugendliche von 4 bis 16 Jahren. Im Vereinsheim war es zu dieser früher Stunde richtig gemütlich. Die Betten im gemeinsamem Schlafsaal noch warm und die Brötchen im Ofen.

Als sich dann doch noch nach und nach die Sonne durchsetzte, ging es für die Kids nach draußen. Unter ganz anderen Vorzeichen, als noch im Sommer. Denn der Wechsel der Jahreszeit heißt für Angler nicht nur, dass sie sich dicker anziehen müssen. Die Fische beißen jetzt seltener und es gibt einige Regeln zu beachten.

Luca Maaß kennt diese nur zu gut. „Im Sommer verwendet man eher süße Köder und im Herbst eher herzhafte“, sagt er. Das liege daran, dass die Fische im Sommer an heruntergefallenes Obst als Nahrung gewöhnt sind, während im Herbst auch mal ein verendeter Artgenosse auf der Speisekarte der Raub­fische landet. Außerdem sei jetzt eine besonders gute Zeit, einen ganz Großen an Land zu ziehen. Im Sommer lernen die großen Fische, die schon einmal an der Schnur hingen, schnell, dass sie jeder Beute gegenüber misstrauisch seien müssen. Doch jetzt wo der Winter naht, müssen sie sich eine Fettschicht anfuttern. Das macht sie leichtsinnig.

Für die Kinder und Jugend­lichen ist das Angelcamp wieder eine bunte Mischung aus Angelwissen lernen und Unterhaltung. So geht es diese Woche eben auch noch ins Waikiki und an Teiche der Umgebung – wie den Pöllwitzer Badeteich. Am Stau steht dann noch das Titanic-Angeln auf dem Programm. Ob sich Gummibärchen, Hundefutter oder Banane als Köder eignen? Das wollen die jungen Angler dann herausfinden.