Greiz. Seit gut einem Quartal gibt es die Bezahlkarte für Asylbewerber in Greiz. Führt sie vermehrt zu Abreisen aus dem Kreis Greiz?
Seit rund einem Vierteljahr läuft im Kreis Greiz inzwischen das Projekt der Bezahlkarte für Asylbewerber. Es hat nicht nur dazu geführt, dass weitere Thüringer Landkreise nachzogen. Auch bundesweit will man eine ähnliche Regelung einführen.
Doch wie sieht es in Greiz aus, dem ersten Landkreis, der die Bezahlkarte einführte? Haben Asylbewerber den Kreis verlassen, weil sie mit der Auszahlungsmethode nicht einverstanden sind? Kehren sie ins Heimatland zurück oder versuchen in anderen Kreisen ihr Glück?
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Kaum, wie eine Nachfrage im Landratsamt Greiz ergibt. Direkt nach der Einführung der Bezahlkarte im Dezember 2023 waren laut Auskunft der Behörde von rund 740 Asylbewerbern, die eine Bezahlkarte bekommen sollten, drei Familien mit insgesamt 15 Personen abgereist, die aus dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien stammten. Wohin sie abreisten, sei der Behörde nicht bekannt, weil sich die Asylbewerber selten abmeldeten.
23 von rund 740 Asylbewerbern sind abgereist – Grund unbekannt
Mitte Februar seien noch einmal fünf Personen aus dem Irak, Nordmazedonien, Somalia und Syrien dazugekommen, mit Stand heute – also unmittelbar nach dem jüngsten Auszahlungstag – noch einmal drei aus Syrien. Alle anderen derzeit im Landkreis gemeldeten Asylbewerber seien im Landratsamt vorstellig geworden, um ihre Karten in Empfang zu nehmen, um sie aufladen zu lassen und sich das Taschengeld abzuholen.
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Ob die Abreisen in einem Zusammenhang mit der Bezahlkarte stehen, könne man nicht sagen, so das Landratsamt, „da die Asylsuchenden dazu gegenüber den Mitarbeitern im Landratsamt im Vorfeld keine Ankündigungen machen oder sich begründen“. Aus dem gleichen Grund könne man nicht sagen, wohin sie gingen oder ob sie beispielsweise ins Heimatland zurückkehren.