Greiz. Winfried Arenhövel war nicht nur Musiker der Vogtland Philharmonie und stellte als Autor Greiz zur DDR-Zeit vor, er kümmert sich auch um das Erbe einer anderen bekannten Greizer Künstlerin.

Er liebt Wiesenblumen, indisches Essen, Musik von alt bis modern, Bücher von Karl May, Greizer Bier, die Farbe türkis und besonders seine sieben Enkelkinder: Der bekannte Greizer Musiker, Autor, Komponist, Schauspieler und Zauberer Winfried Arenhövel feiert am Dienstag, 19. März, seinen 75. Geburtstag.

Verdienstorden und Bürgermedaille: Greizer wurde schon mehrfach ausgezeichnet

Geboren wurde er in Weimar, von 1962 bis 1965 auf dem nahen Gut Holzdorf beschult. Wegen der Ablehnung der Jugendweihe wurde er nicht zum Abitur zugelassen. Von 1965 bis 1969 besuchte er das „Bischöfliche Vorseminar“ in Schöneiche bei Berlin, erlangte das Abitur, das allerdings staatlich nicht anerkannt wurde, studierte von 1969 bis 1971 katholischen Theologie in Erfurt, brach das Priesterstudium aber ab.

Trotz bestandener Eignungsprüfung wurde er aus „politischen Gründen“ nicht zum Schauspielstudium zugelassen. Den Wehrdienst verweigert er als Christ, ging als Bausoldat. Seit seiner Heirat 1974 lebt Winfried Arenhövel mit Frau Margarita und den Töchtern Cornelia, Franziska und Susanne in Greiz und war als zweiter Geiger im staatlichen Sinfonieorchester Greiz tätig. Von 1975 bis 1979 absolvierte er ein Fernstudium an der Musikhochschule „Franz Liszt“ in Weimar und fungierte ab 1992 bis zu seinem Ruhestand als Konzertmeister der zweiten Violinen der Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach. Im Jahr 1999 nahm Arenhövel als künstlerischer Leiter die Märchenspiele auf der „Waldbühne Legefeld“ bei Weimar wieder auf. Im Jahr 2006 erhielt er den Verdienstorden des Freistaats Thüringen, 2012 die Bürgermedaille der Stadt Greiz in Silber.

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Um das Erbe einer bekannten Greizer Künstlerin verdient gemacht

Aus dem Kunst- und Kulturleben der Stadt Greiz ist Winfried Arenhövel nicht wegzudenken. Besonders große Verdienste erwarb sich der 75-Jährige um das Werk der Künstlerin Elly-Viola Nahmmacher (1913 bis 2000), die er noch persönlich kennenlernte. Seit Jahrzehnten arbeitet Arenhövel an einem Werkverzeichnis der Künstlerin und hat über 2500 Arbeiten erfasst. Durch den persönlichen Kontakt zu der in Kromsdorf bei Weimar lebenden Tochter Elly-Viola Nahmmachers, Silke-Viola Weißker, wurden vor vielen Jahren umfangreiche Dauerleihgaben an die Museen der Schloss- und Residenzstadt Greiz übergeben; im Jahr 2013 erwarb die Stadt eine umfangreiche Sammlung der Künstlerin. Winfried Arenhövel organisierte eine Vielzahl von Ausstellungen so etwa in der Katholischen Kirche Greiz oder im Oberen Schlosses.

Auch als Autor hat er sich einen Namen gemacht; vor allem mit dem vierbändigen Werk „Verbrechen um Beno“ oder der beeindruckenden historischen Vorstellung der Stadt Greiz innerhalb der Reihe „Bilder aus der DDR“. Als langjähriger Leiter des Greizer Cäcilienchores gestaltete er nicht nur zahlreiche Gottesdienste aus, sondern wirkte auch beim traditionellen ökumenischen Adventssingen Greizer Chöre mit. Im Jahr 1996 erweckte Winfried Arenhövel mit dem Cäcilienchor das morgendliche Karfreitagssingen am Gasparinentempel, das auf das Jahr 1863 zurückgeht, zu neuem Leben.