Berga. In Berga bauten Zehntklässler ein DDR-Museum mit Gegenständen aus den eigenen Familien auf. Die Fünftklässler wiederum bekamen Besuch von einer Ziege.

  • Die Zehntklässler befassten sich mit der DDR-Vergangenheit ihrer Verwandten und stellten Gegenstände aus den eigenen Familien aus.
  • Hintergrund ist eine Projektwoche an der Regelschule in Berga.
  • Bei den Fünftklässlern kamen Tiere zu Besuch.

Da staunten die Bergaer Regelschüler nicht schlecht, als in dieser Woche nicht die Mitschüler durch die Eingangstür marschierten, sondern eine Ziege.

Doch das hatte einen einfachen Grund: Denn innerhalb der Projektwoche in der Regelschule gab es für die fünften Klassen auch einen Haustiertag. Und so bevölkerten Hunde, Katzen und eben auch eine Ziege für ein paar Stunden die Klassenräume der Regelschule.

Da staunten die Schüler nicht schlecht, als plötzlich Ziege Paula die Regelschule in Berga besuchte. 
Da staunten die Schüler nicht schlecht, als plötzlich Ziege Paula die Regelschule in Berga besuchte.  © Regelschule Berga | Luise Kießling

Ziegen-Gemecker, DDR-Zeit und Reise ins Mittelalter

Doch das war längst nicht alles für die Kinder und Jugendlichen der Regelschule. In den sechsten Klassen wurden akrobatische Menschenpyramiden gebaut, die siebten reisten in das Mittelalter zurück – unter anderem, in dem sie Papier schöpften oder das Augustinerkloster in Erfurt besuchten. Bei den achten Klassen ging es um illegale und legale Drogen, die neunten widmeten sich der Berufsorientierung.

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Die Zehntklässler schließlich nahmen ihre und die Vergangenheit ihrer Eltern und Großeltern unter die Lupe und widmeten sich ganz der DDR: Zeitzeugen wurden befragt, ein kleines DDR-Museum mit Gegenständen von daheim aufgebaut und mit dem ehemaligen Jugendpfarrer und leitendem Mitarbeiter der letzten DDR-Regierung, Lothar Tautz, unter dem Titel „Nie wieder Krieg – Menschrechte in der DDR und heute“ gesprochen und gearbeitet. „Einen großen Dank an alle“, sagte Lehrerin Stefanie Morgner in Richtung der Zeitzeugen, ohne die das Projekt nie möglich gewesen wäre.

Der ehemalige Jugendpfarrer und leitende Mitarbeiter der letzten DDR-Regierung, Lothar Tautz (vorn, Mitte), mit den Zehntklässlern der Regelschule Berga die am DDR-Zeitzeugen-Projekt mitmachten
Der ehemalige Jugendpfarrer und leitende Mitarbeiter der letzten DDR-Regierung, Lothar Tautz (vorn, Mitte), mit den Zehntklässlern der Regelschule Berga die am DDR-Zeitzeugen-Projekt mitmachten © Regelschule Berga | Stefanie Morgner

Berufe kennenlernen und an einem anderen Ort lernen

Projektwochen hätten an ihrer Schule gleich mehrere Hintergründe, erklärte die Regelschulleiterin Heike Zöller. Da ist beispielsweise die Berufsbildung, um die Schüler auf das spätere Leben vorzubereiten. Die Fünftklässler lernten beispielsweise die Berufsbilder bei der Agrargenossenschaft in Markersdorf bei einem Besuch kennen und die achten Klassen widmeten mit Betriebsbesuchen und anderen Aktionen gleich die ganze Woche dem Thema.

Akrobatisch ging es bei den Sechstklässlern zu, die sich in der Aula an Menschenpyramiden versuchten. 
Akrobatisch ging es bei den Sechstklässlern zu, die sich in der Aula an Menschenpyramiden versuchten.  © Regelschule Berga | Tobias Häntsch

Dazu komme, dass man im Unterricht kaum die Zeit habe, so tief und intensiv an einem Stück in ein Thema einzusteigen, wie es mit einer Projektwoche möglich ist. Und nicht zuletzt wolle man durch das Lernen am anderen Ort nicht nur beispielsweise den Geschichtsunterricht lebendiger machen, sondern auch den Frontalunterricht ein wenig durch Anschaulichkeit ersetzen.