Neumühle. Im zu Beginn des Jubiläumsjahres übernommenen Objekt in der Waltersdorfer Straße entsteht eine Einrichtung zum barrierefreien Wohnen

Seit mittlerweile 20 Jahren gibt es in Neumühle das betreute Wohnen mit ambulantem Pflegedienst. Pünktlich zum Jubiläumsjahr habe man den nächsten Schritt in die Zukunft gemacht, sagt Dagmar Krahn, Geschäftsführerin der gemeinnützigen Seniorenwohnanlagengesellschaft. Zu Beginn des Jahres 2019 wurde das Objekt in der Waltersdorfer Straße 1 in Neumühle übernommen. Es ist angeschlossen an die Seniorenwohnanlage Neumühle/Elster. Seitdem wird dort umgebaut. Entstehen soll eine Einrichtung zum barrierefreien Wohnen. Acht Wohnungen werden barrierefrei umgebaut, insgesamt soll es in Zukunft 16 Wohnungen geben. In den nächsten Monaten soll die Fertigstellung erfolgen.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Haus, in dem sich das betreute Wohnen in Neumühle befindet, als Gaststätte und Hotel gebaut. Es entstand zeitgleich mit dem Bau der Elstertalbahn ab 1872, wie man Internetseite der Seniorenwohnanlage nachlesen kann. Ein findiger Gastwirt habe damals zur Versorgung der Gastarbeiter einen Imbiss gebaut. Später, nachdem die Bahnarbeiter weitergezogen waren, wurde daraus ein Gasthaus für den Ort.

1948 wurde das Gebäude ein Kreisaltersheim, später ein sogenanntes Feierabendheim, wie Dagmar Krahn erzählt. Die Gesellschaft betreibt die Einrichtung, die sich in Trägerschaft der Gemeinde Neumühle befindet. Die Gemeinde ist zugleich 100-prozentiger Gesellschafter. Bevor am 1. Juli 1999 die Umstellung zum betreuten Wohnen erfolgte – auf dieses Jahr bezieht sich auch das nun gefeierte Jubiläum – firmierte das Haus als Alten- und Pflegeheim.

Mit der Umstellung erfolgte eine umfassende Sanierung der Einrichtung am Bahnhof in Neumühle, wie sich Krahn erinnert. 24 Wohnungen wurden geschaffen, die heute mit 32 Bewohnern voll belegt sind.

34 Mitarbeiter werden beschäftigt, darunter ein Hausmeister, sagt Pflegedienstleiterin Claudia Watzka. Das Team besteht damit aus ­Krankenschwestern, Altenpflegern, Pflegehilfskräften, Betreuungskräften und Hauswirtschaftern.

Vor allem in den vergangenen zehn Jahren sei der Bereich ambulanter Pflegedienst besonders stark gewachsen, sagt die Geschäftsführerin. Mit einer Schwester im Außendienst habe man angefangen, heute seien es fünf. Betreut würden Menschen in einem Umkreis von circa 20 Kilometern. Gerne würde man das Angebot bei ausreichendem Personal auch ausbauen. Nachfragen gebe es dafür genug, sagt Dagmar Krahn.

Gefeiert wurde das Jubiläum mit rund 80 geladenen Gästen, darunter Angehörige, Ärzte und Therapeuten. Die Mitarbeiter hatten dafür ein Programm vorbereitet.

Um die Zukunft der Einrichtung müsse man sich keine Sorgen machen, meint Dagmar Krahn. Auch nicht mit Blick auf die Fusion mit der Stadt Greiz, die Ende 2019/Anfang 2020 ansteht.

Nicht nur, dass in diesem Jahr erst in der Waltersdorfer Straße investiert wurde. Zudem habe die Stadt die Weiterexistenz des Hauses für die nächsten Jahre vertraglich garantiert.