Greiz. Ab 3. Oktober ist die neue Ausgabe des Heftes erhältlich. Sie behandelt zahlreiche Themen aus der Greizer Geschichte

Der Greizer Heimatkalender kann eine Institution in Greiz genannt werden. Seit fast einem Vierteljahrhundert – die erste Ausgabe erschien 1996 – arbeitet der Greizer Volkmar Schneider mit einer großen Anzahl Autoren und dem Greizer Unternehmen Medienpartner Tischendorf zusammen, um die Greizer Geschichte zu erforschen und dem Publikum zu präsentieren. Dabei wird stets darauf Wert gelegt, dass die Themen nicht aufgewärmt und abgeschrieben werden, sondern selbst recherchiert sind, sagt Schneider. Oft handele es sich sogar um das erste Mal, dass ein historischer Gegenstand erforscht würde.

Mitarbeiter der LPG in den 1960-er Jahren
Mitarbeiter der LPG in den 1960-er Jahren © Sammlung Folker Schramm

Ihren Ursprung habe die Idee des Heimatkalenders schon vor der Wende gehabt, sagt Schneider. Als gebürtiger Greizer, der nur die Studienzeit nicht in der Park- und Schlossstadt verbrachte, habe er sich schon immer für Regionalgeschichte interessiert. Der Anstoß für die Auferstehung des Heimatkalenders, der schon einmal von 1955 bis 1968 existierte, war dann eine Festschrift zur 600-Jahrfeier von Pohlitz, mit der er 1994 beauftragt wurde. Dafür erstellte der Greizer in seiner damaligen Funktion als Referent des Bürgermeisters und späterer Wirtschaftsförderer ein kleines Heft mit dem Titel „Pohlitzer Impressionen“. Als eine erste geplante Zusammenarbeit mit einem Greizer Medienunternehmen für den Heimatkalender nicht gelang, weil dieses in Konkurs ging, erinnerte sich Schneider an die Firma Tischendorf. Sie hatte schon das Pohlitzer Heft gedruckt. Der Rest ist Geschichte. Denn diese Zusammenarbeit währt bis heute. Tischendorf übernimmt den Druck und die Finanzierung, Schneider kümmert sich um die Texte.

Stadtimpression mit der Stadtkirche im Hintergrund um 1910
Stadtimpression mit der Stadtkirche im Hintergrund um 1910 © Sammlung Volkmar Schneider

Die Zusammenarbeit habe sich von der ersten Stunde an bewährt. Schon der erste Heimatkalender war schnell vergriffen. Viele Exemplare gingen gerade in der Anfangszeit an aus Greiz Stammende, die in der Bundesrepublik oder im Ausland verstreut waren und sind. Auch die Auflagen danach erfreuten sich großer Beliebtheit, sagt Schneider. Immer wieder würde er nach einzelnen Bänden gefragt. Aber: „Es gibt keine Reserven.“

Wenn es um die Auswahl der Themen geht, die Schneider und die Autoren beackern, da sei er „etwas selbstsüchtig“, wie Schneider mit einem Augenzwinkern sagt. Denn viele der Themen würden ihn interessieren, weil sie noch nicht aufgearbeitet wurden. Daneben sei er aber auch immer dankbar, wenn die Autoren selbst mit Beiträgen auf ihn zukämen.

Die Bayrische Bierstube in Greiz Pohlitz im Jahr 1923
Die Bayrische Bierstube in Greiz Pohlitz im Jahr 1923 © Sammlung Werner Ertl

Rund 30 Autoren hat er für die 25. Auflage wieder versammelt. Sie widmen sich Themen wie der Geschichte von Greizer Gaststätten, der Gründung der LPG in Irchwitz oder den Vereinen in Dölau. Auch die Greizer Stadtmauer, die Historie des 1. FC Greiz, Zeitungsgeschichte oder die Geschichte der Reinsdorfer Kirche sollen neben anderen Themen enthalten sein. Für die Auswahl gibt es nur eine Grundregel: Das Thema muss in Greiz angesiedelt sein. Die Grenzen der Stadt geben den Rahmen vor. Zum ersten Mal wird es sich daher in diesem Jahr auch um Neumühle drehen, dass mit Jahresende Teil der Stadt Greiz wird.

Zur Bebilderung des Bandes kann Schneider wieder auf seinen Bestand von rund 3000 historischen Aufnahmen zurückgreifen. Zudem erhält er aus anderen Sammlungen Fotos. Auch wenn es dadurch schon eine große Auswahl gibt, ist er immer dankbar für mehr. „Wer alte Fotos oder Dokumente hat, kann sie gern bei mir oder in der Firma Tischendorf abgegeben. Wenn es einmal weggeschmissen ist, ist es unwiederbringlich verloren.“

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Von Tobias Schubert

Die 25. Auflage des Greizer Heimatkalenders erscheint am 3. Oktober. Das rund 225 Seiten starke Buch ist im Buchhandel, der Greizer Tourist-Information und in anderen Geschäften erhältlich.