Die Ferienstätte Reudnitz ist ein Beispiel, wie man allein durch gute Arbeit die Gäste überzeugen kann.

Große Werbung braucht es laut Hausleiter ­Michael Neubert nicht, viel geschehe über Mund-zu-Mund- Propaganda. Und das hat seit fast 90 Jahren Erfolg mit erstaunlichen 11.000 Übernachtungen im Jahr 2018.

Das Beispiel Reudnitz zeigt aber auch, dass es Potenzial gibt, das man nutzen kann. 11.000 Menschen pro Jahr, das sind auch 11.000 potenzielle Besucher von Museen, Restaurants, der Vogtlandhalle und den vielen anderen Besonderheiten, die Greiz zu bieten hat. Doch dazu müsste man einiges vorantreiben. Körperbehinderte Gäste werden sich beispielsweise kaum auf den beschwerlichen Weg zum Oberen Schloss machen, Senioren wahrscheinlich auch kaum. Da nützt das schönste Museum nichts – und das im Oberen Schloss ist wirklich empfehlenswert – wenn es große Teile der Bevölkerung nie sehen werden, weil sie den Aufstieg nicht schaffen. Ich will nicht wieder mit der Seilbahn anfangen, die mal als Idee im Raum schwebte. Aber es müssen Alternativen her, wie das Vorhandene genutzt werden kann. Natürlich: Das kostet Geld. Und das hat Greiz bekanntlich nicht. Aber wenn es Land und Bund ernst damit ist, dass der ländliche Raum nicht abgehängt werden soll, dann muss jetzt in Tourismus und Co. investiert werden. Schon in ein paar Jahren könnte es zu spät sein.

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