Zeulenroda-Triebes. Mathias Hermsdorf von der Arbeitsgruppe für Umwelttoxikologie prüft Wasser- und Bodenproben. Bei manchen Fällen schüttelt er mit dem Kopf

Wenn Mathias Hermsdorf von der Arbeitsgruppe für Umwelttoxikologie (AfU) einmal im Jahr in Zeulenroda-Triebes Boden- und Wasserproben von Bürgern entgegennimmt, ist Schlange stehen angesagt. Mehr als ein Dutzend Menschen wollten am Donnerstag ihre Proben untersuchen zu lassen.

So wie Karin Kleinschmidt. Seit Jahren holt sie ihr Trinkwasser aus einer Quelle bei Kleinwolschendorf. „Ich will wissen, wie gut das Wasser heute ist“, sagt sie. Dazu testet Mathias Hermsdorf vor Ort Nitratgehalt und den Säuregrad (pH-Wert). Alles andere wird im Labor untersucht. In zwei Wochen sollen die Ergebnisse vorliegen. Mathias Hermsdorf nehme solche Proben zwar entgegen. Er verstehe die Aufregung um das Quellwasser aber nicht. „Aber wenn es die Leute beruhigt“, sagt er. Denn das Leitungswasser sei überall bedenkenlos trinkbar. „Sollte das Wasser aus der Leitung mal kalkig sein oder nach Chlor riechen, reicht meist ein Anruf beim Anbieter und sie prüfen das nach“, sagt er.

Die andere Hälfte der Wartenden sind jene, welche Bodenproben aus ihrem Garten mitbringen. Mindestens 500 Gramm von verschiedenen Stellen im Garten sind optimal für ein möglichst genaues Messergebnis. Meist seien es Gärtner, die sich wundern, warum ihr Gemüse schlecht wächst. „Oft fehlt es einfach nur an einer ausreichenden Grunddüngung“, sagt Hermsdorf. Kalk oder Kuhmist bewirken dann schon Wunder. Aber auch exakte Düngempfehlung erhalten die Interessierten auf Wunsch in zwei Wochen.

Manchen Menschen kann aber auch Mathias Hermsdorf nicht weiterhelfen. Eine Frau will eine Bodenprobe abgeben, weil sie vermutet, ihr Nachbar vergifte ihren Boden. Deshalb seien ihren Hecken am Sterben. „Solche Behauptungen – wahr oder nicht – gibt es immer wieder. Das machen wir nicht mehr“, sagt er. Erstens sei der Nachweis schwierig, wenn man nicht wisse, nach welcher Chemikalie man suche. „Oft sind solche Verdächtigungen auch einfach aus der Luft gegriffen.“