Greiz. 50 Jahre Mondlandung: Der Mond als letzte Ruhestätte für einen Forscher

Heute vor 50 Jahren ist Apollo 11 auf dem Mond gelandet, tags darauf sind die Astronauten ausgestiegen. Die Bilder kennt jeder. Doch es gibt vieles, das nicht jeder weiß. Mathias Thiel, Chef der Astronomischen Gesellschaft Greiz, hat für uns Kurioses rund um die Apollo-Mission herausgesucht.

Zunächst einmal räumt er mit dem Mythos auf, dass bislang zwölf Menschen auf dem Mond waren. Das trifft nämlich nur auf Lebende zu, so Thiel. Und er erklärt, „Eugene Shoemaker, amerikanischer Astronom und Forscher, dem unter anderen die Entdeckung des Kometen ‚Shoemaker Levy 9‘ zuerkannt wurde, der im Jahre 1994 auf den Planeten Jupiter stürzte, blieb sein Traum, Astronaut zu werden, verwehrt. Für seine vielen Verdienste wurden im Jahr 1999 aber 28 Gramm seiner Asche mit einer Mondsonde in der Nähe des Südpols auf den Mond geschossen.“

Nicht kurios, aber beeindruckend ist die Zahl derer, die damit beschäftigt waren, ein paar Männer zum Mond zu bringen. „Zeitweise arbeiteten 400.000 Menschen daran“, erzählt der Vereinsvorsitzende.

Laut Mathias Thiel war Neil Armstrong eine Notlösung. Er sollte überhaupt nicht der erste Astronaut sein, der den Mond betritt. Frank Borman und James McDivitt waren dafür vorgesehen, hatten aber andere Pläne – sie wechselten zu einer Fluggesellschaft beziehungsweise ins Management der Raumfahrtbehörde NASA. Also rückte Armstrong nach. „Später stellte sich heraus, dass kein anderer als er es geschafft hätte, so kaltschnäuzig auf dem Mond zu landen“, sagt Mathias Thiel.

Schon beim Rückstart gab es das nächste Kuriosum. Nach Einleitung des Countdowns fiel Edwin Aldrin auf der mit Mondstaub überzogenen Aufstiegsstufe etwas auf, das dort nicht hingehörte: ein abgebrochener Schalter. Problem war, dass der für den Start gebraucht wurde. Mit viel Geschick schafften es die beiden, den Schalter mit einem Filzstift in Gang zu setzen, „sonst wären sie heute noch oben“, so Thiel schmunzelnd.

Bei Apollo 12 begann das Chaos schon 36 Sekunden nach dem Start und nochmals 16 Sekunden später, als die Rakete zweimal vom Blitz getroffen wurde. Daraufhin fielen Hauptbatterien und Lagekontrollsystem aus. Nur einem Zufall ist es zu verdanken, dass dies nicht zu einer Katastrophe führte. „Astronaut Conrad war damals der einzige, der die aufleuchtende Fehlermeldung deuten konnte. Selbst Houston war ratlos“, sagt Mathias Thiel, der auch weiß, dass diese Mission sich auch einen der größten Streiche des Apollo-Programms leistet. Man schmuggelte Miss August des Playboy-Kalenders von 1967 mit zum Mond.

wird fortgesetzt