Petra Lowe ist nicht begeistert über den Leopoldina-Vorschlag, Grundschulen zuerst zu öffnen.

Professor oder "von" und "zu" oder Minister oder... Es gibt Leute, die scheinen per se Recht zu haben. Oft genügt ein Verweis auf sie und die Kritik verstummt. Manchmal aber will das Gehirn sich nicht abschalten lassen. Siehe die neue Leopoldina-Studie. Sicher, auch viele Greizer wünschen die Krisenregelungen wegen Corona zum Teufel. Dennoch treibt mich der Vorschlag um, Grundschulen zu öffnen. Kindergärten nicht, da so ein Dreikäsehoch ja noch den Körperkontakt sucht. Doch sind die Sechs- bis Zehnjährigen nicht ebenso? Gerade die kleineren Schüler sitzen nicht still vor der Tafel oder gehen geordnet in die Pause. Davon weiß jede Grundschullehrerin hier ein Lied zu singen. Körperlichkeit ist wichtig in dem Alter. So verschwindet der Finger noch in der Nase und Händewaschen nach dem Toilettengang ist auch nicht beliebt. Ganz zu schweigen von Pausengestaltungen. Ohne Körperkontakt machen sie keinen Spaß. Nur ein verbaler Angriff fetzt manchem Streithahn nicht. Die Steppkes heute sind nicht anders als wir es waren. Diese Erfahrungen sollten skeptisch stimmen, ob einer Öffnung des Krisenmodus an dieser Stelle. Was nützt es, wenn der Nachwuchs aus der Schule kommt und den ungebetenen Gast mitbringt. Dann geht die Chose von vorne los. Da geh ich lieber mit Mundschutz und Handschuh auf die Straße, ins Büro oder zum Interview. Ich weiß wenigstens wofür - oder besser wogegen.