Neueröffnungen und Abschiede prägten in dieser Woche meinen Redakteursalltag. Da war zum Beispiel das Ende der Traditionsgaststätte Lucius in Großkundorf, von dem ich in dieser Woche erfuhr.

Ich habe dem Landgasthof über die Jahre so manchen Besuch abgestattet, sei es für Pressetermine etwa zum 120-jährigen Jubiläum oder bei Gemeinderatssitzungen. Immer wollte ich dort auch einmal essen gehen, fand aber nie die Zeit dafür. Jetzt ist es zu spät, denn es hieß Abschied nehmen vom Gasthof, der über so viele Jahre das Ortsbild bestimmte. Egal zu welchem Anlass, Uta und Rudolf Lucius haben mich stets freundlich und mit einem Lächeln auf den Lippen begrüßt, man fühlte sich sogleich wohl. Nun kann ich den beiden nur noch einen schönen Ruhestand wünschen.

Neu seit dieser Woche ist eine großartige Erweiterung des touristischen Angebotes im Vogtland: Der Kulturweg der Vögte, der eine wahrhafte Bereicherung der Angebote im Vogtland ist. Noch dazu zeigt er, wie man länderübergreifend erfolgreich agieren kann und sich zum Wohl aller unter die Arme greift. Der Kulturweg ist ein echtes Erfolgsprojekt, das mit dem neuen Aufgang zum Oberen Schloss in Greiz auch sichtbare Spuren hinterlassen hat. Schade nur, dass die Eröffnung mehr oder weniger unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand. Wir als Ostthüringer Zeitung erhielten vom Vogtland Tourismus keine Einladung, nur danach eine Pressemitteilung. Am Rande eines Gespräches erfuhr ich, dass es auch anderen kulturellen Einrichtungen der Stadt so ging. Dabei sind es gerade diese, die das Projekt mit Leben erfüllen und auch als Multiplikatoren fungieren müssen. Zur Werbung gehört auch eine gute Kommunikation. Da gibt es noch Nachholebedarf.

Eröffnet werden konnte nach langer Bauzeit auch die neue Brücke in Rüßdorf – ein Millionenprojekt. Mehr als sechs Jahre, nachdem die Fluten der Elster vieles in der Region zerstörten, ist nun auch das größte Wiederaufbauprojekt in Mohlsdorf-Teichwolframsdorf beendet. Die Schäden sind somit fast alle behoben, nur die Schutzmaßnahmen gegen das nächste Hochwasser müssen zu einem großen Teil noch vollzogen werden. Dass die Flut die Region noch Jahre beschäftigen würde, war klar, nun sieht es so aus, als ob es sogar mindestens ein Jahrzehnt würde, wenn man auf den geplanten Flutkanal blickt.