Zeulenroda-Triebes. Im Salzweg sind die Mitarbeiter nun unter einem Dach vereint

Was lange währt, wird endlich gut. Der Zweckverband Wasser/Abwasser Zeulenroda (ZV WAZ) konnte gestern das neue Betriebsgebäude im Salzweg 3 einweihen. „Ein sehr gutes Gefühl, auch wenn der Umzug sehr anstrengend war. Doch es hat sich gelohnt“, sagte Betriebsleiter Sebastian Seiler bei der Einweihungsfeier am Donnerstag. Denn bisher waren die rund 40 Mitarbeiter des Verbandes über drei Standorte in der Stadt verteilt. Jetzt sind Fahrzeughalle, Verwaltung und die Mitarbeiter aus den Bereichen Wasser und Abwasser unter einem Dach mit einer Nutzfläche von 2400 Quadratmetern vereint. „Das macht das Arbeiten natürlich sehr viel effizienter“, so Seiler.

Schon Anfang der 2000er- Jahre beschäftigte sich der ZV WAZ mit einer möglichen Sanierung des bestehenden Betriebsgebäudes in der Alleestraße 9. Doch die Pläne wurden immer wieder verworfen. Lange ruhte das Projekt. Ein Neubau in der Heinrich-Heine-Straße scheiterte ebenfalls. Das Grundstück wurde später wieder verkauft. Im Jahr 2014 ergab sich die Möglichkeit, das Grundstück im Salzweg 3 mit dem alten Gebäudebestand zu erwerben. Zu DDR-Zeiten wurde die Lagerhalle vom VEB Möbelkombinat Zeulenroda genutzt. Nach der Wende war hier die Firma Ahlborn ansässig. Ein Hersteller von Eisen- und Metallwaren, der die Halle um einen Verwaltungsanbau ergänzte.

Aus drei Standorten wird ein gemeinsamer

Für den ZV WAZ ein glücklicher Umstand. Schließlich war man schon lange auf der Suche nach einem Objekt, um alle Mitarbeiter an einem Ort zu vereinen. Bereits ab Sommer 2014 wurde der Bau als Fahrzeughalle genutzt. Zwei Jahre später, im August, erhielt der Zweckverband die Baugenehmigung. Die Bauleistungen wurden über drei Jahre gestreckt. „Um den Haushalt nicht zu überlasten“, so der Verbandsvorsitzende Kai Dittmann (CDU). Die seit 2014 in das Grundstück investierten Gesamtkosten belaufen sich laut Verband auf 2,2 Millionen Euro. Die Auswirkungen auf die Gebühren gibt er mit 2,8 Cent pro Kubikmeter für das Trinkwasser und 3,5 Cent pro Kubikmeter für das Abwasser an. Das entspräche 1,90 Euro pro Jahr für eine Person mit Durchschnittsverbrauch.

Für Dittmann ist die Fertigstellung des Betriebsgebäudes auch Ausdruck der wirtschaftlichen Stabilisierung des Verbandes. So konnten die Jahresergebnisse seit 2013 in positive Werte umgekehrt werden. Vorher wurden regelmäßig Verluste eingefahren. Auch die Investitionssumme konnte ab 2014 auf ein höheres Niveau gebracht werden. Dazu mussten die Beiträge erhöht werden. „Die Gebühren waren nicht an die Kostenentwicklung angepasst“, so Dittmann.

Investitionen führen zu Gebührenerhöhungen

Durch die Erhöhung der Gebühren und einer soliden Haushalts- und Finanzplanung stehe man nun auf sicheren Beinen. Zuletzt bekamen die Kunden die Anpassung zu Beginn des Jahres zu spüren. Für eine durchschnittliche Haushaltsgröße in einem ­typischen Eigenheim und abhängig vom Trinkwasserverbrauch und der entsorgten Schmutzwassermenge sind es rund 6,20 Euro pro Monat, die seit dem 1. Januar für Trink- und Abwasser mehr bezahlt werden müssen. Das sind rund 75 Euro pro Jahr mehr als im Jahr 2018.

Im Vergleich zu den benachbarten Zweckverbänden be­findet sich der Zeulenrodaer Zweck­verband allerdings im Trinkwasserbereich noch immer unter den günstigsten. Im Bereich Abwasser rangiert Zeulenroda allerdings im unteren Level.

Landrätin Martin Schweinsburg (CDU) lobte die Arbeit des Zweckverbandes. „Er ist auffällig durch seine Unauffälligkeit. Hier wird solide gewirtschaftet“, sagte sie. Am 19. September findet die Neuwahl des Verbandsvorsitzenden statt.