Zwar hatte ich am Samstag nur gut eine Stunde Zeit, um über den Marktplatz in Greiz zu schlendern, doch die reichte, um die besondere Atmosphäre dieser Veranstaltung aufzusaugen.

Dabei fiel mir sofort auf, dass das Konzept des Straßentheaterfest sehr gut zum Titel der Eröffnungsinszenierung „Raum der Wünsche“ passte.

Denn am Nachmittag ließen die Veranstalter vor allem Raum für den Besucher. Meist hetzt man auf solchen Tagesfestivals von einer Station und Darbietung zur nächsten. Doch weil der Ort so komprimiert war und die Auftritte einen nicht erschlagen haben, war vor allem Zeit, sich eingängig mit den verschiedenen Aktionen zu beschäftigen und mit anderen Besuchern ins Gespräch zu kommen.

Ganz ohne Eile verweilten die Menschen vor Uta Pilling. Sie lauschten der Musik oder begannen spontan zu tanzen. Bei dem Kunstprojekt „Brücken bauen“ erspähte ich einen Mann, der gute zwanzig Minuten darüber nachdachte, wie er die Brückenkonstruktion aus Holz ergänzen will. Zwischen all dem jagten Kinder Seifenblasen nach oder jonglierten mit Bällen.

Alles in allem eine sehr gelungene Premiere. Der Greizer Markt präsentierte sich als Raum, in dem die Kunst und die Menschen nicht gehetzt wurden. Und vielleicht ist das ja der Wunsch, den so vielen Leute heutzutage haben.

Auch interessant