Pöllwitz. Die Kirche Sankt Nikolaus prägt das Bild im Ort. Sanierung im Inneren ist dringend notwendig

Riesige Planen verdecken den Blick auf den Altar und das gesamte Innenleben der Kirche in Pöllwitz. Auch die Orgel war bis vor wenigen Tagen noch mit einem Behang versehen. Man kann nur erahnen, was sich dahinter verbirgt. „Es muss alles vor Staub geschützt werden“, sagt Gerhold Daßler, Vorsitzender des Gemeindekirchenrates und Mitglied im Förderverein zur Erhaltung unserer Pöllwitzer Kirche.

Schließlich mussten einige Stellen des Innenputzes abgehakt werden, die Wände waren teilweise feucht. So wie es erfahrungsgemäß in vielen alten Gemäuern passiert, wenn man einmal beginnt, so fielen auch in der Kirche Sankt Nikolaus in Pöllwitz mehr Arbeiten als geplant an.

Gleich mehrere Quadratmeter Innenputz mussten entfernt, wieder neu aufgezogen und nun gestrichen werden.

Seit 40 Jahren innen nicht mehr saniert

Jetzt riecht es nach Farbe, Staub hat sich auf die großen Planen gelegt. Verantwortlich für den Farbgeruch ist Maler Jörg Schieblich. Er streicht mit einem speziellen feuchtigkeitsregulierenden Muschelkalk-Farbe die Wände des Gotteshauses. „Nach 40 Jahren war das dringend notwendig“, sagt Daßler. Danach werde die Kirche viel heller und freundlicher wirken, sagt er.

Die Mitglieder des „Fördervereins zur Erhaltung unserer Pöllwitzer Kirche“ widmen sich seit Jahren der Erhaltung. Nach der Restaurierung der Außenhaut im Jahr 2009, der Wetterfahne, der Uhr und der Orgelsanierung im Jahr 2008, dem Dach auf der Kirchenmauer und dem Eingangsportal zum Kirchenareal in den Jahren 2012 bis 2016, steht nun die Innensanierung des Gotteshauses an.

Gut 16 000 Euro werden die Arbeiten kosten. Die finanziellen Mittel dafür kommen vom Kirchenkreis Greiz, aus Lottomitteln, aber vor allem sind es Eigenmittel der Kirchgemeinde und des Vereins. „Hier sind schon viele Spenden von Firmen und Privatpersonen geflossen“, sagt Daßler. Er sei hoch erfreut über die Spendenbereitschaft. Noch aber sind 3000 Euro offen. Die gilt es, über Spenden abzudecken. Der Vorsitzende des Gemeindekirchenrates ist zuversichtlich. „Ich denke, dass wir es gestemmt bekommen“, sagt er.

Er weiß, dass viele Pöllwitzer es schon lange verstanden haben, dass es hier um ihre Kirche geht. „Sie prägt unseren Ort und die Spendenbereitsschaft sowie der Zusammenhalt der Pöllwitzer ist groß“, sagt Daßler. Schließlich haben die Pöllwitzer mit Unterstützung auch die Restaurierung der Außenhaut ihrer Kirche finanziert.

Am 25. August wollen die Pöllwitzer fertig sein. Dann erwarten sie den Kantor der ­Dresdener Frauenkirche Matthias Grünert, der auch schon Stadt- und Kreiskantor der Stadt Greiz in Pöllwitz war. Er macht auf seinem Orgelmarathon in seiner ehemaligen Wirkstätte – der Kirche Sankt Nikolaus – Station, teilt Gerhold Daßler mit.