Natürlich wird es wieder Kritik geben. So viel Geld für die Sanierung der Kirche in Reinsdorf, obwohl die Zahlen der Gemeindemitglieder nicht nur dort immer weiter sinken.

Das greift meiner Meinung nach zu kurz. Kirchen sind oft mehr als Plätze, wo Menschen ihren Gottesdienst abhalten können. Dafür würde ein Gemeindehaus reichen. Sie sind prägend für das Bild von Stadt oder Dorf. Oft identifizieren sich die Menschen mit den Gotteshäusern, auch wenn sie keinen aktiven Gemeindemitglieder sind. Das zeigt sich auch in Reinsdorf, wo die Einwohner für die Sanierung ihres Gotteshauses beitrugen.

Kirchen sind auch Denkmäler, die einen großen historischen Wert haben. Auch hier kann wieder das Beispiel ­Reinsdorf als Beleg gelten. Die Jugendstil-Ornamentik, die man nun rekonstruiert, ist eine Besonderheit im Landkreis. So oft kann der Baustil nicht mehr dort angetroffen werden, vor ­allem nicht in Kirchen. Das muss erhalten werden. Es ist gut zu sehen, dass viele Reinsdorfer ähnlich denken. Sie waren pfiffig genug, so viele Fördertöpfe wie möglich anzuzapfen. Auch den fälligen Eigenanteil brachten sie zu einem Großteil auf. Zukünftige Generationen ­werden es ihnen danken, wenn sie nicht abreißen sondern ­erhalten.

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