Jena-Lobeda. Leiter der Kulturanum-Schule in Lobeda-West schlägt künftige Nutzung für Schüler und den Jenaer Stadtteil vor
Ende des Jahres soll die neue Schwimmhalle in Lobeda fertig sein. Bei diesem Ziel bleibt es auch, wie zu hören ist. Doch was wird dann aus der alten Schwimmhalle, die 1976 entstanden ist und bis heute vor allem dem Schul- und Seniorenschwimmen dient?
Die Pläne der Stadt gehen von einer Schließung aus, weil man nicht die neue und die alte Schwimmhalle gleichzeitig betreiben könne. Das wäre auf Dauer zu teuer. Außerdem weist die alte, längst in die Jahre gekommene Halle beträchtlichen Sanierungsbedarf auf, der in diesen schwierigen Zeiten von Kommune und Bädergesellschaft schwer zu schultern sein dürfte.
Auf keinen Fall sollte die Halle aber abgerissen werden, meint René Gretscher. Er ist kommissarischer Leiter der Kulturanum-Schule, die sich in direkter Nachbarschaft zur alten Schwimmhalle befindet. Er schlägt eine Umnutzung der Halle vor, ähnlich wie das mit dem Volksbad gemacht worden sei. Sowohl seine Gemeinschaftsschule als auch das an jenem Standort beheimatete Otto-Schott-Gymnasium hätten dringenden Bedarf für einen großen Saal, wo zum Beispiel Abschlussarbeiten geschrieben werden könnten oder Schul- und Freizeitsport möglich seien.
Von seinem Schulleiterkollegen am Gymnasium wisse er, dass man dort immer Probleme habe bei feierlichen Zeugnisübergaben. Die für Kulturanum und Gymnasium gebaute neue Aula sei mit knapp 150 Personen Fassungsvermögen zu klein, um dann auch allen Eltern Zugang zu ermöglichen.
Auch die Saaletal-Grundschule und die Kaleidoskop-Schule, die unweit ihre Standorte haben, könnten Mitnutzer der umfunktionierten Schwimmhalle werden, betont Gretscher. Damit könnte der Schulstandort in Lobeda-West kräftig aufgewertet werden. Gretscher kann sich aber auch Großveranstaltungen für den Stadtteil vorstellen. Konzerte, Messen, vielleicht auch Ausstellungen und vieles mehr wären seiner Ansicht nach denkbar.
Damit rennt der Lehrer für Biologie und Geschichte offene Türen beim Neulobedaer Ortsteilbürgermeister Volker Blumentritt ein. Der findet die Vorschläge gut. Sie sollten auf einer breiten Basis diskutiert werden. Dazu bittet er die Lobedaer um ihre Vorschläge, was aus der alten Schwimmhalle werden könnte. Für Blumentritt ist das Wichtigste an der Sache, dass die Halle erhalten bleibt, zwar nicht als Schwimmhalle, aber doch für die Gemeinschaft und ganz besonders für die Schullandschaft in Lobeda. Eine fremde Nutzung, von der die Lobedaer nicht direkt etwas haben, sollte vermieden werden.
Ein zweiter Schritt könne die Bildung eines Runden Tisches werden, sagt der Ortsteilbürgermeister. An jenem Tisch sollten etwa zehn Personen Platz nehmen. Das müssten Vertreter des Stadtrates, vom Ortsteilrat, von der Bädergesellschaft, dem Eigenbetrieb Kommunale Immobilien, natürlich auch von der Bürgerschaft, aber auch von den dortigen Schulen sein. Gemeinsam gehe es dann um die Erarbeitung eines Konzeptes für das Gebäude, das klar die Handschrift der Menschen in Lobeda tragen müsste.
Vorschläge für die künftige Nutzung der alten Schwimmhalle an Ortsteilbürgermeister Blumentritt:Volker_Blumentritt@t-online.de, Stadtteilbüro Lobeda: info@jenalobeda.de und KulturanumSchule: gretscher.rene@kulturanum.jena.de