Jena. Der bereits 6. Brand in kurzer Folge rund um die Lobdeburg sorgt für Spekulationen – Kripo ermittel aber in alle Richtungen.

Die Aufregung ist groß, sowohl im alten wie auch im neuen Lobeda. Denn es brannte in der Nacht zum Mittwoch nun schon zum sechsten Mal in relativ kurzer Folge im Umfeld der Lobdeburg. Treibt hier ein Feuerteufel sein Unwesen? Eine Vermutung, die natürlich nur Spekulation sein kann und wie jede andere Möglichkeit derzeit geprüft werde, war gestern von Polizeisprecherin Steffi Kopp zu hören. Die Kriminalpolizei ermittle dazu, und zwar in alle Richtungen, wie es heißt.

Bereits 6. Brand in kurzer Folge rund um die Lobdeburg sorgt für Spekulationen – Kripo ermittel aber in alle Richtungen. Foto: Tina Puff
Bereits 6. Brand in kurzer Folge rund um die Lobdeburg sorgt für Spekulationen – Kripo ermittel aber in alle Richtungen. Foto: Tina Puff © Tina Puff

Für Jürgen Häkanson-Hall, Ortsteilbürgermeister in Lobeda-Altstadt, ist das sehr besorgniserregend. Da die freiwillige Feuerwehr seines Ortsteils maßgeblich an dem Löscheinsatz beteiligt und auch der Lobdeburg-Verein betroffen war, habe er sich schon ein ungefähres Bild machen können. Komisch sei für ihn der Fakt, dass einige der Brände ausgerechnet in kaum zugänglichen Gebieten wüteten. Hier habe es die Feuerwehr schwer gehabt, zum Löschen überhaupt an die Brandherde heranzukommen. Häkanson-Hall hofft genauso wie sein Amtsbruder in Neulobeda, Volker Blumentritt, auf rasche Aufklärung.

Eine Verbindung zu der nach wie vor nicht aufgeklärten Serie von Kellerbrändenin Neulobeda sieht Blumentritt indes nicht. Hier habe es sich wohl eher um Vertuschungsversuche von Einbrüchen gehandelt. So wurden zwischen Dezember und Februar zwei größere Kellerbrändein Wohnblocks der Richard-Zimmermann-Straße und einer in der Ziegesarstraße vermeldet. Blumentritt würdigte die bisherigen, seiner Ansicht nach auch sehr umfassenden Ermittlungen der Polizei vor Ort.

Jena: Suche nach Brandstifter weiterhin erfolglos

Was die Brände rund um die Lobdeburg angeht, so setzt der Neulobedaer Ortsteilbürgermeister auf mehr Wachsamkeit der Bürger. Und vielleicht sollte die Stadt hier ähnlich wie die Wohnungsgesellschaften in Neulobeda eine Belohnung aussetzen für Hinweise. Übrigens hält auch Blumentritt den Verdacht auf Brandstiftung durchaus für berechtigt.

Doch zurück zum Geschehen in der vergangenen Nacht: Um 1.48 Uhr war in der Zentralen Leitstelle Jena ein Notruf eingegangen. Der daraufhin alarmierte Waldbrandzug, bestehend aus Kräften der Berufsfeuerwehr und freiwilligen Feuerwehren, stellte bei Eintreffen fest, dass eine zehnmal drei Meter große, freistehende Gartenlaube in voller Ausdehnung brannte.

Die Einsatzstelle befand sich gut 90 Meter oberhalb des Drackendorfer Wegs in Richtung der Gaststätte Lobdeburgklause. Das Feuer wurde mit drei Trupps unter Atemschutz bekämpft. Verletzt wurde niemand. Gegen 4 Uhr beendete die Feuerwehr schließlich den Löscheinsatz

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Der Totalverlust der Gartenlaube konnte jedoch nicht mehr verhindert werden. Sie brannte nahezu komplett ab. Auch der Baumbestand, der die Hütte umgab – immerhin etwa 20 Bäume – stand in Flammen.

Bei dem Grundstück handelt es sich um einen länger nicht mehr genutzten Garten. Der Schaden wird auf zirka 10.000 Euro geschätzt.

Im Einsatz waren 37 Feuerwehrleute. Sie kamen von der Jenaer Berufsfeuerwehr, den Freiwilligen Feuerwehren Lobeda, Winzerla, Isserstedt und Lützeroda. Die Freiwilligen Feuerwehren Göschwitz und Jena-Mitte sowie die verbliebenen Kräfte der Feuerwache Nord sicherten die Einsatzbereitschaft.

Zurzeit gilt für Jena und Saale-Holzland-Kreis die Waldbrandgefahrenstufe 4, also eine hohe Waldbrandgefahr. Das ist die zweithöchste Gefahrenstufe.

Gartenlaube nahe Lobdeburg in Jena abgebrannt