Kahla. Die Mauerkrone wird in den nächsten Wochen abgetragen und saniert. Der Zaun zur Schule bleibt allerdings stehen.

Die Kahlaer Stadtmauer bekommt ihr Krönchen gerichtet. In dieser Woche wurde im Bereich der Altstadtschule ein Gerüst gestellt, um in den nächsten Wochen die Mauerkrone des Ziegelwerks zu sanieren. Der Hauptausschuss des Kahlaer Stadtrates hatte zuletzt für diese Maßnahme die Mittel bewilligt, sagt Bürgermeister Jan Schönfeld (parteilos).

Die Maßnahme kann allerdings nur in diesem kleinen Abschnitt realisiert werden, mehr sei finanziell nicht drin. Hintergrund ist eine notwendige Sicherung, „das Ziegelbauwerk ist instabil, daher ist der Schulhof zu diesem Teil abgesperrt“, sagt der Bürgermeister.

Stadtmauer entstand im Mittelalter

Die Krone müsse komplett abgenommen und schließlich neu aufgemauert werden. Auch wenn die Mauer dann stabil ist – der Zaun zu diesem Bereich bleibe auf dem Hof der Altstadtschule aus Sicherheitsgründen bestehen, damit kein Kind über die Mauer klettern kann und schlimmstenfalls abstürzt.

Die Stadtmauer werde auch in den kommenden Jahren Stück für Stück weiter saniert, verspricht Schönfeld. Die Ursprünge der Kahlaer Stadtbefestigung stammen aus dem Mittelalter; die Mauer, mehrere Türme und Tore wurden nach dem Thüringer Grafenkrieg (1342-1346) errichtet und im 15. und 16. Jahrhundert immer wieder verstärkt. Das geht aus Recherchen hervor, die Franz Lehmann vor über 100 Jahren angestellt hatte und die später der Historiker Peer Kösling in seinem „Spaziergang durch die Geschichte“ wieder aufgegriffen hat.

Saaltor einzig erkennbare Stadttor von Kahla

Zwischenzeitlich wehrte die Stadt Kahla Angreifer auch mit einem mit Wasser gefüllten Graben ab. Später wurden einzelne Tore abgerissen. Die Stadtmauer an sich ist heute aber noch fast vollständig erhalten. Das Saaltor ist die einzige noch als Stadttor erkennbare Durchfahrt. Gut erhalten sind unter anderem noch der Marterturm am südwestlichen Ende der Altstadt, der auch Löfflerturm genannt wird, und der Malzturm am Walkteich.