Jena. Seit 2004 rücken Stadtwerke und Stadt sowie Jenakultur den oberirdischen Teil der Jenaer Fernwärmetrasse in den Blickpunkt der Öffentlichkeit.

Fernwärmeleitungen als Kulturprojekt: Die „Adern von Jena“ werden in diesem Jahr 20 Jahre alt. Auf dem Jubiläums-Programm steht unter anderem ein Fotowettbewerb rund um die gestalteten Rohre, bei dem es unter anderem eine exklusive Begehung des Jenaer Stadtkanals oder einen Gutschein für Fotoausrüstung zu gewinnen gibt.

Das Projekt Wunsch-Bogen entstand im Jahr 2016 in Jena-Lobeda und enthält die Wünsche von rund 500 Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils, die auf bunte Stofffahnen gedruckt wurden.
Das Projekt Wunsch-Bogen entstand im Jahr 2016 in Jena-Lobeda und enthält die Wünsche von rund 500 Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils, die auf bunte Stofffahnen gedruckt wurden. © Stadtwerke Jena

Seit 2004 rücken Stadtwerke und Stadt Jena sowie Jenakultur den oberirdischen Teil der Jenaer Fernwärmetrasse mit Kunstaktionen, Veranstaltungen und Landschaftsgestaltung in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Die meist grün gefärbten Rohre erstrecken sich auf zwölf Kilometern vom Jenaer Paradies über Winzerla und Göschwitz bis nach Lobeda. Was als studentisches Experiment der Bauhaus-Universität Weimar begann, ist mit inzwischen über 22 sichtbaren Projekten an den Fernwärmeleitungen fester Bestandteil des Jenaer Stadtbilds.

Zahlen und Fakten zu den Adern von Jena

Projektstart der Adern von Jena erfolgte 2004 mit einem Workshop von Studenten der Bauhaus-Universität Weimar im Jenaer Paradies.
Insgesamt wurden seitdem 22 gestalterische Projekte und 5 temporäre Begleitprojekte realisiert.
Das Projekt „Golden Gate“ im Bereich des Zugangs ins Paradies beim alten Paradiesbahnhof erhielt 2009 den Thüringer Landschaftsarchitekturpreis.
Die Adern von Jena verbinden die Innenstadt mit den südlichen Siedlungsräumen Winzerla, Göschwitz und Lobeda.
Mit einer Gesamt-Trassenlänge von 120 Kilometern werden rund 34.000 Jenaer Haushalte über die Adern von Jena mit Fernwärme versorgt.
Rund 10 Prozent der Leitungen mit einer Gesamtlänge von 12,5 Kilometer sind oberirdisch.
Mehr als 900 Menschen und rund 40 Institutionen haben sich bisher an und auf den Fernwärmeleitungen engagiert.

Im Vordergrund des Jubiläums der Adern von Jena sollen die Orte stehen, die sich wie eine Perlenkette entlang der Fernwärmeleitungen auffädeln. Neben dem Fotowettbewerb soll die erfolgreiche Kooperation und der lange Atem des Teams unter der Leitung von Architektin Dana Kurz mit einem Festival gefeiert werden. Alle Interessierten und Wegbegleiter sind dabei vom 12. bis 14. Juni ins Jenaer StadtLab am Nonnenplan eingeladen, um eine Mischung aus Ausstellung, Expertengesprächen und Party zu erleben. Außerdem können alle Bürgerinnen und Bürger ihre Wünsche zur zukünftigen Gestaltung der Fernwärmetrasse einbringen.

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„Die Adern von Jena zeigen seit nunmehr 20 Jahren, dass Fernwärmerohre weit mehr sein können als eine technische Einrichtung zur Energieversorgung einer Stadt. Der gewagte Perspektivwechsel hat aus der Not der Infrastruktur eine Tugend und das Jenaer Stadtbild zu etwas Besonderem gemacht“, sagt OB Thomas Nitzsche. Auch wenn die Zukunft der Fernwärmerohre vor Jahren noch ungewiss gewesen sei, stehe sie heute für die zentrale Infrastruktur der Zukunft, sagt die Stadtwerke-Geschäftsführerin Claudia Budich. „Fernwärme ist der Grundpfeiler für eine effiziente und sozial verträgliche Wärmewende.“ Durch den weiteren Ausbau und die Verdichtung des Fernwärmenetzes durch die Stadtwerke Energie in verschiedenen Jenaer Stadtteilen sollen die ‚Adern‘ perspektivisch weiterwachsen und dazu beitragen, die Fernwärmeversorgung der Stadt klimaneutral aufzustellen.

Einen Überblick über alle Projekte der Adern von Jena gibt es unter: www.adern-von-jena.de

Weitere Infos zum Jubiläums-Fotowettbewerb: www.stadtwerke-jena.de/fotowettbewerb