Jena. Die aus den Vereinigten Staaten stammende Rabattaktion am Freitag nach Thanksgiving hat den deutschen Online-Handel längst erobert. Der Einzelhandel aber profitiert weniger davon
Einen einheitlichen Aufruf zur Schnäppchenjagd am „Black Friday“ gibt es weder von der Goethe Galerie noch von der Jenaer Initiative Innenstadt. Die aus den Vereinigten Staaten stammende Rabattaktion am Freitag nach Thanksgiving hat den deutschen Online-Handel längst erobert. Aber wie sieht es in der Jenaer Innenstadt aus?
Nicht lukrativ für inhabergeführte Geschäfte
„Wir werden keine Ankündigung dazu machen“, sagt die Managerin der Initiative Innenstadt Kati-Cornelia Fischer-Haasis. In der Initiative sind viele Geschäfte organisiert. Die inhabergeführten Unternehmen würden vom „Black Friday“ nicht profitieren. Der verkaufsoffene Sonntag am 4. Dezember sei vielversprechender.
Der „Black Friday“ diene großen Unternehmen, um ihr Lager von älteren Artikeln zu leeren, um Platz für Neues zu haben. „Wir sind ein Qualitätsgeschäft. Bei uns steht die Beratung im Vordergrund“, sagt Ralf Janke vom Laufladen. Durch Rabatte verschenke er Geld, dass passe nicht zu seiner Geschäftsform. Individuelle Preisnachlässe bei großen Einkäufen seien passender für den Laufladen.
Auch das Geschäft für Mode und Accessoires „Del Corazon“ beteiligt sich nicht am „Black Friday“. „Rabatte sind für uns kein Vorteil“, so Swen Gottschalk. Er setze auf eine andere Art der Kundenpflege. Ab einem bestimmten Warenwert des Einkaufs gebe es bei „Del Corazon“ am Freitag was dazu – beispielsweise Mützen, Schals oder kleine Taschen.
Hundert neue Platten erhältlich
„Am Black Friday kommen hundert neue Platten heraus, die auch erst ab genau dem Tag verkauft werden dürfen“, erklärt Johann Mitterbauer vom Plattenladen „Mr. Music“. Nicht alle dieser Platten biete der auf Rock, Pop und Hardrock spezialisierte Laden an. Der Umsatz sei am „Black Friday“ bei ihm durchaus höher.
Durch die geringe Gewinnspanne der Neuwaren verursache der Aktionstag bei ihm aber vor allem viel Arbeit. Er halte sein Geschäft am „Black Friday“ bis 16.30 Uhr geöffnet, zweieinhalb Stunden länger als sonst. Zwei der Platten auf die sich Fans freuen dürften, sind „Demo Tape“ von „Fettes Brot“ und „Wish“ von „The Cure“.
„Black Friday“ ist in Deutschland ein geschützter Begriff, für dessen Benutzung ein Entgelt zu entrichten ist. Als Kaufhaus wolle die Goethe Galerie das nicht bezahlen. Deswegen werbe sie gesamtheitlich mit den „Big Friday Deals“. „Wir bleiben vage, weil die verschiedenen Händler in ganz unterschiedlichem Umfang Rabattaktionen anbieten“, sagt Centermanager Michael Holz. Eine Übersicht, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, finde sich auf der Webseite der Goethe Galerie.