Jena. Fußball, Oberliga: Der FC Carl Zeiss Jena II bezwingt Neuling Martinroda mit 1:0.

Oftmals macht man sich das Leben selbst schwer, nicht der Gegner. Diese Weisheit erfuhren die Zeiss-Youngster am Freitagabend gegen Aufsteiger Martinroda, kamen aber mit einem knappen 1:0 davon

Der frühe Führungstreffer nach schöner Kombination über Gottwald und Zintsch, der durch die Viererkette auf FCC-Vollstrecker Vasileios Dedidis passte, war folgerichtig, äußerte sich Jenas Trainer Christian Fröhlich nach dem zweiten Saisonsieg zufrieden mit der ganzen ersten Halbzeit: „Die Spielanlage war gut, das Tempo hoch, wir haben den Gegner ständig unter Druck gesetzt. Nur, das Leben wäre leichter gewesen, hätten wir bald das zweite Tor gemacht. Nach dem Seitenwechsel hatten wir gleich noch eine Riesenchance, danach gab es einen Bruch in unserem Spiel. Wir hätten uns zum Schluss über ein Remis nicht beschweren können.“

Die Einschätzung kann man an den Fakten gut nachvollziehen. Bereits in der dritten Minute stand Dedidis sieben Meter vor dem Tor frei, zielte drüber. Weiß lupfte nach Pass in die Tiefe ebenfalls über den Querbalken (10.). Leibelts Distanzschuss parierte der Gästekeeper (11.), musste bei Schlegels 25-Meter-Hammer die Kugel prallen lassen (20.). Zintsch fehlte beim Steilpass von Schlegel freistehend die Ruhe, er zog zu schnell ab (30.). Auch Dedidis blieb nicht cool genug, als er allein auf Konjevic zusteuerte (31.). Und so ging es noch weiter. Torhüter Konjevic hält einen Weiß-Schuss aus der Distanz (35.), nach sehenswerter Kombination scheitert der aus Halle zurück gekehrte Fiedler am Schlussmann, der zur Ecke lenkt (37.). Bei einer schnell ausgeführten Freistoßvariante verpasst Leibelt die Kugel vor dem leeren Tor nur um Zentimeter (40.).

Kurz nach der Pause noch der Lattentreffer von Schirner nach Ecke aus dem Gewühl (47.), dann versiegt der Spielfluss der Jenaer.

Es ist nicht so, dass die Martinrodaer nicht anwesend waren, aber bei richtiger Konsequenz vor dem Kasten wäre das Spiel längst entschieden gewesen. Nur sporadisch tauchten die Gäste vor dem Jenaer Tor auf. Einmal war Schirner überflankt worden, Fiedler ausgerutscht, der Schuss jedoch zu ungenau gewesen (12.), wie auch ein 20-Meter-Ball in der 23. Minute und ein Versuch nach einer Umschaltaktion zu Beginn der zweiten Halbzeit (53.).

Gegen Ende der Partie witterte der Aufsteiger dann aber Morgenluft, als auch vereinzelte Chancen der Gastgeber nach guten Angriffen durch Schlegel und Dedidis fehlschlugen (62., 73.). Jenas Torhüter Sedlak muss gedankenschnell herauskommen, um in höchster Not bei einem Steilpass zwischen Piplica und Fromm hindurch die Kugel vor dem Angreifer weg zu fischen (75.), kann mit Fußparade nach Pass hinter die Viererkette gerade noch per Reflex abwehren (88.). Auch beim Gewühl im Sechzehner hätte es einschlagen können (83.). Jenas Abwehr schwimmt ebenso bei einer Flanke, als Fromm über den Ball schlägt und hat Riesenglück, dass der Martinroader Stürmer ungenau drauf hält, anstatt überlegt einzuschieben (89.).

Ein zweites Jenaer Tor nach dem weiten Ball von Modler auf den allein anstürmenden Weiß wäre zu viel des Guten für die Zeiss-Elf gewesen (90.).